Bei Hypertonie gilt’s, noch öfter Urin zu prüfen

MÜNCHEN (Rö). Eine Umfrage unter Kardiologen hat jetzt ergeben, daß sie Mikroalbuminurie als bedeutenden kardiovaskulären Risikofaktor zwar gut kennen. Dies sollte aber noch mehr als bisher Bedeutung für die Behandlung der betroffenen Patienten bekommen.

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Die Ergebnisse der weltweit vorgenommenen E-Mail-Umfrage bei 483 Kardiologen hat Dr. Massimo Volpe von der Universität Rom bei einer Veranstaltung der Unternehmen Sanofi-Synthelabo und Bristol-Myers Squibb zum Europäischen Kardiologie-Kongreß in München bekannt gegeben.

Den Umfrageergebnissen zufolge bejahen 80 Prozent der Kollegen, daß Mikroalbuminurie ein kardiovaskulärer Risikofaktor ist. Jedoch testen nur 15 Prozent von ihnen nach ihren Angaben jeden Hypertoniker routinemäßig auf Albumin im Urin.

Auf die Frage, welcher Test am genauesten das kardiovaskuläre Risiko vorhersagt, entschieden sich 41 Prozent für die Mikroalbuminurie. Eine Messung des LDL-Spiegels wurde von 88 Prozent und eine des HDL-Spiegels von 57 Prozent als der Test bezeichnet, der am genauesten das kardiovaskuläre Risiko vorhersagt.

Nach den gemeinsamen Leitlinien der Europäischen Fachgesellschaften für Hypertonie und für Kardiologie sollte die Messung des Albumins im Urin regelmäßig bei allen Hypertonikern und Diabetikern vorgenommen werden.

Der Grund: Mikroalbuminurie ist ein wichtiger unabhängiger Risikofaktor bei diesen Patienten für Herzinfarkt, Schlaganfall und für die Entwicklung einer Niereninsuffizienz. Bei der Umfrage jedoch gaben 44 Prozent der Kardiologen an, daß sie weniger als 15 Prozent ihrer Hypertonie-Patienten regelmäßig auf Mikroalbuminurie untersuchen.

Und nur 36 Prozent der Befragten stimmten zu, daß der Nachweis einer Mikroalbuminurie die Entscheidung zur bludrucksenkenden Therapie beeinflußt, trotz eindeutiger Studienergebnisse, etwa zum Nutzen des Angiotensin-II-Antagonisten Irbesartan (in Deutschland als Aprovel® und Karvea® auf dem Markt) in der IRMA-2-Studie.

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