Bei Krebstherapie gibt Risikoprofil Antiemesis vor

HANNOVER (grue). Übelkeit und Erbrechen lassen sich bei einigen Chemotherapien kaum vermeiden, falls nicht schon früh gegengesteuert wird. Bewährt hat sich eine Kombination aus pflegerischen und medikamentösen Maßnahmen.

Veröffentlicht:

Zytostatika wie Cisplatin lösen bereits am ersten Tag der Therapie Übelkeit und Erbrechen aus und sind danach wieder besser verträglich. Dagegen setzt zum Beispiel nach Anthracyclin/Cyclophosphamid-Kombi-Therapie die Übelkeit erst verzögert ein, hält aber länger an.

Gegen beides hilft der Neurokinin-1-Rezeptor-Antagonist Aprepitant (Emend), der mit anderen Antiemetika verordnet wird. "Die antiemetische Prophylaxe vor Therapiebeginn gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, damit Patienten gut durch die Chemotherapie kommen", sagte Anja Bornkessel, onkologische Fachkrankenschwester an der Uniklinik Heidelberg.

"Ob jemand diese Medikamente braucht, hängt vom emetischen Potenzial der Zytostatika und vom individuellen Risikoprofil der Patienten ab", sagte Bornkessel bei einer Veranstaltung des Unternehmens MSD in Hannover. Besonders anfällig für chemotherapiebedingte Nausea sind jüngere Frauen.

Wer leicht reisekrank wird oder von Erbrechen während der Schwangerschaft zu berichten weiß, gehört ebenfalls zur Gruppe der Risikopatienten. "Auch Menschen mit ängstlichen Wesenzügen oder negativen Vorerfahrungen in Sachen Übelkeit werden wahrscheinlich Verträglichkeitsprobleme mit bestimmten Krebsmedikamenten haben", so Bornkessel.

Solche Patienten brauchen außer einer medikamentösen Antiemese viel Zuwendung und eine ruhige Atmosphäre, um ihr Selbstvertrauen zu behalten. "Ziel ist es - wenn irgend möglich -, den Teufelskreis aus Übelkeit, Angst und erneuter Übelkeit zu durchbrechen, auch um Therapie-Abbrüche zu vermeiden", sagte Bornkessel.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Screening mit digitaler Brusttomosynthese

KI könnte jedes dritte Intervallkarzinom verhindern

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Hinweisschild mit Bundesadler vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

© Uli Deck/picture alliance/dpa

Update

Urteil

Bundesverfassungsgericht: Triage-Regelung nicht mit Grundgesetz vereinbar