Bei resistentem Brustkrebs gibt’s eine neue Option

PITTSBURGH (ikr). Für Frauen mit metastasiertem Brustkrebs, die sogar auf den monoklonalen Antikörper Trastuzumab nicht mehr ansprechen, gibt es noch Hoffnung. Der Tyrosinkinase-Hemmer Lapatinib - zusätzlich zu Capecitabin gegeben - verzögert die Zeit bis zur Tumorprogression deutlich.

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Aufgrund der guten Studiendaten hat das Unternehmen GlaxoSmithKline bereits die EU-Zulassung für Lapatinib zur Behandlung bei Brustkrebs beantragt. Die Substanz blockiert die Wachstumsfaktor-Rezeptoren ErbB1 und ErbB2, auch HER2 genannt. Ein Meilenstein in der klinischen Erprobung sind die Ergebnisse einer Phase-III-Studie, an der 324 Frauen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs teilgenommen haben (NEJM 355, 2006, 2733).

Es ergab sich ein deutlicher Vorteil für die Kombinationstherapie mit Lapatinib plus Capecitabin: Hiermit betrug die Zeit bis zu Progression im Mittel 8,4 Monate, mit der Capecitabin-Monotherapie waren es jedoch nur 4,4 Monate.

Die Kombitherapie hatte noch einen weiteren Vorteil: Es gab nur vier Frauen mit Hirnmetastasen, in der Monotherapie-Gruppe waren es elf, wie Dr. Charles E. Geyer aus Pittsburgh in den USA und seine Mitarbeiter berichten. Und: Auf die Kombitherapie sprachen mehr Frauen an als auf die Monotherapie (22 versus 14 Prozent).

Beide Therapien wurden ähnlich gut vertragen. Lediglich Diarrhoen, Dyspepsien und Hautauschläge waren mit der Kombitherapie häufiger. Die kardiologische Toxizität war in beiden Studiengruppen gering.

Alle Studienteilnehmerinnen waren HER2-positiv und hatten bereits eine Trastuzumab-basierte Chemotherapie erhalten. Weil die Krankheit dennoch weiter fortschritt, erhielten die Frauen oral Lapatinib plus Capecitabin oder Capecitabin allein, und zwar bis zur Progression der Krankheit oder dem Erreichen inakzeptabler Toxizität. Primärer Endpunkt war die Zeit bis zur Tumorprogression.

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