Kommentar

Beruhigung an der Stentfront

Peter OverbeckVon Peter Overbeck Veröffentlicht:

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Ausgerechnet die schwedische SCAAR-Forschergruppe, die mit besorgniserregenden Registerdaten vor etwa fünf Jahren auf das Problem der Stentthrombosen im Zusammenhang mit Medikamente freisetzenden Koronarstents aufmerksam gemacht hat, trägt jetzt zur Beruhigung der Gemüter bei.

Die aktuell von der Gruppe vorgelegten Registerdaten sprechen dafür, dass dieses unter Kardiologen lange Zeit hitzig diskutierte Problem durch die neueste Generation der "drug-eluting stents" (DES) zwar nicht komplett eliminiert, aber doch wesentlich minimiert wird.

In diesem Punkt stimmen die den Praxisalltag abbildenden Daten des SCAAR-Registers mit den Resultaten randomisierter Vergleichsstudien überein. Dies gilt auch für die gezeigte stärkere Reduktion des Restenoserisikos. Die aktuellen SCAAR Ergebnisse bescheinigen der neuesten DES-Generation auch eine mortalitätssenkende Wirkung im Vergleich zu DES älteren Typs.

Obwohl sich die SCAAR-Autoren redlich bemüht haben, mit allen statistischen Kniffen verzerrende Ungleichheiten zu bereinigen, ist dieses Ergebnis angesichts der bekannten Limitierungen von Beobachtungsstudien sicher noch mit Vorsicht zu bewerten.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Testsieger moderne Stents

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Studie zum Verschreibungsverhalten

MINOCA-Verdacht: Nach Kardio-MRT wird häufig die Therapie umgestellt

Grenzwerte zum 1. Juli heruntergesetzt

Wer diese Ausnahmeziffern kennt, rettet seinen Laborbonus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Fünf farbige Türen, die alle ein Fragezeichen in der Mitte haben, stehen nebeneinander.

© Sawyer0 / stock.adobe.com

Qual der Wahl

Therapie-Entscheidung bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa: Welche Türe nehmen?