Hörprothesen
Besser hören durch Licht?
GÖTTINGEN. Die Qualität künstlichen Hörens ließe sich offenbar verbessern, wenn die Hörbahn mit Licht statt elektrischem Strom stimuliert wird, berichtet die Unimedizin Göttingen.
Im Tierversuch haben Forscher das Auflösungsvermögen für Tonhöhen beim natürlichen und künstlichen Hören gemessen und bestimmt (Nat Commun 2019; online 29. April). Sie verglichen die Anregung des Hörnervs mittels Licht (optogenetische Anregung) mit natürlichem Hören und dem Hören mit Hilfe des elektrischen Cochlea-Implantats.
Über die Untersuchung der Nervenaktivität im Mittelhirn gewannen die Forscher vergleichbare Daten über das Auflösungsvermögen für Tonhöhen (Frequenz) bei akustischem, optischem und elektrischem Hören.
Ergebnis: Die künstliche Anregung der Hörbahn mit Licht ermöglichte eine wesentlich höhere Auflösung als die Anregung mit Strom. Bei niedrigen Anregungsintensitäten war die Tonhöhenauflösung ihren Untersuchungen zufolge sogar so gut wie beim natürlichen Hören, heißt es in der Mitteilung.
Diese Erkenntnisse lassen die Forscher hoffen, dass es mit künftigen optischen Cochlea-Implantaten gelingen könnte, das Hörvermögen von Schwerhörigen besser wiederherzustellen. (eb)