Kommentar zur Lysetherapie

Bessere Aufklärung zu Schlaganfall ist nötig!

Warum kommen Frauen mit Schlaganfall später in eine Klinik als Männer mit Schlaganfall? Hier lässt sich nur spekulieren. Auf alle Fälle gilt: Aufklärung tut not.

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Frauen haben bei einem Schlaganfall offenbar das Nachsehen, wenn es um eine Lysetherapie geht. Das liegt wohl daran, dass sie häufiger als Männer zu spät in die Klinik gelangen, wie Daten einer niederländischen Studie nahelegen.

Über die Gründe, weshalb Frauen später in eine Klinik eingeliefert werden, lässt sich nur spekulieren. Etwas ändern wird sich aber am ehesten, wenn sowohl Männer als auch Frauen die Symptome besser kennen und richtig reagieren: sofort die 112 wählen und nicht erst zum Hausarzt gehen.

Hausärzte können in dieser Hinsicht einiges tun, etwa Risikopatienten immer wieder daran erinnern, dass ein Schlaganfall ein Notfall ist und die Betroffenen oder ihre Angehörigen selbst dann den Notarzt rufen sollen, wenn Halbseitenlähmungen, Sprach- und Sehstörungen oder Schwindel nach einiger Zeit wieder verschwinden.

Gerade bei alleine lebenden älteren Menschen ist sehr wichtig, dass sie reagieren, solange sie noch können und wissen, wie sie reagieren sollen: Sind sie nicht mehr in der Lage, richtig zu sprechen, ist ein Notrufknopf am Seniorenhandy vielleicht ganz hilfreich.

Es sollte in Zukunft jedenfalls möglich sein, mehr als nur jeden siebten Schlaganfallpatienten per Lyse zu behandeln - etwas mehr Aufklärung könnte sich also lohnen.

Lesen Sie dazu auch: Schlaganfall: Frauen kommen zu spät in die Klinik

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Deutsche Analyse

Vorhofflimmern: Antikoagulation vor Schlaganfall von Vorteil

Kasuistik

Schlaganfall durch wandernde A. carotis interna

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus