Kommentar zur Adipositas-Chirurgie

Blaues Wunder Adipositas

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Es ist ein riesiges Dilemma: Weit über eine Million Menschen haben in Deutschland extremes Übergewicht mit einem BMI über 40.

Die meisten der Betroffenen haben keine Möglichkeit, auf konventionellem Weg mit Lebensstiländerungen ihr Gewicht dauerhaft zu reduzieren. Für sie bleibt als einzig realistische Chance zum deutlichen Abspecken ein chirurgischer Eingriff.

Dass dabei die Zahl der Adipositas-Operationen in Deutschland steigt, ist nicht verwunderlich. Auch weil bei uns bisher nur selten bei krankhaftem Übergewicht zum Messer gegriffen worden ist.

Die jetzt von der DAK genannte Rate von jährlich 41 Operationen pro 100.000 Versicherten in Berlin ist nicht ungewöhnlich hoch. In den USA gab es schon vor drei Jahren 72 solcher Eingriffe pro 100.000 Einwohner.

Viel zu lange wurde in Deutschland Adipositas als Charakterschwäche angesehen und nicht als schwere Krankheit mit extrem reduzierter Lebensqualität und frühem Tod. Betroffene brauchen eine lebenslange Therapie und zwar auch bei erfolgreicher Magenverkleinerung. Dass die Kosten hierfür in den nächsten Jahren steigen werden, ist absehbar.

Es gilt daher: Jeder Euro, der heute in wirksame Prävention von Übergewicht investiert wird, wird sich künftig vielfach auszahlen.

Lesen Sie dazu auch: Magenband und Co.: Immer mehr Fettleibige legen sich unters Messer

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus