COPD-Exazerbation riskant fürs Herz

LONDON (ikr). Bei Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) Exazerbationen vorzubeugen, lohnt sich auch in kardiovaskulärer Hinsicht. Denn in den ersten Tagen nach einer Exazerbation ist das Risiko für Myokardinfarkt und Schlaganfall deutlich erhöht.

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COPD ist keine reine Lungenkrankheit; die Entzündungsvorgänge laufen systemisch ab.

COPD ist keine reine Lungenkrankheit; die Entzündungsvorgänge laufen systemisch ab.

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Die neuen Erkenntnisse stammen aus einer aktuellen Studie mit 25 857 COPD-Patienten. Britische Forscher haben die Krankendaten über einen Zeitraum von zwei Jahren analysiert (Chest 2010; 137 (5): 1091). Exazerbationen waren in der Studie als Zustände definiert, in denen die Patienten mehr als 20 mg orale Kortikoide pro Tag benötigten oder speziell ausgewählte orale Antibiotika erhielten.

Die wesentlichen Ergebnisse: Bei 426 COPD-Patienten wurden innerhalb von zwei Jahren 524 Myokardinfarkte registriert sowie 633 ischämische Schlaganfälle bei 482 Patienten. Die Myokardinfarkt-Inzidenz lag bei 1,1 und die Schlaganfall-Inzidenz bei 1,4 pro 100 Patientenjahre. Das Risiko für einen Herzinfarkt war in den ersten fünf Tagen nach einer COPD-Exazerbation 2,27-fach erhöht. Danach ging es wieder auf das Ausgangsniveau zurück. Eine von 2513 Exazerbationen war mit einem Herzinfarkt innerhalb von fünf Tagen assoziiert. Das Risiko für einen Schlaganfall war in den ersten 49 Tagen nach einer Exazerbation um 26 Prozent erhöht.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich die systemischen Entzündungsvorgänge bei COPD-Patienten im Falle einer Exazerbation weiter verstärken. Für die Forscher liefert die neue Studie gute Argumente, COPD-Kranke unbedingt zu behandeln, um auch das kardiovaskuläre Risiko zu senken.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: COPD im Zaum, KHK im Zaum

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