Dauertherapie mit Potenzmittel lindert BPH

SAN ANTONIO (grue). PDE-5-Hemmer steigern nicht nur die Potenz, sie mindern auch Prostatabeschwerden und schützen die Gefäße - sofern sie regelmäßig eingenommen werden. Drei Monate sollten genügen, wie die Teilauswertung einer Präventionsstudie gezeigt hat.

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In die auf zehn Jahre angelegte offene deutsche Studie werden Männer mit erektiler Dysfunktion aufgenommen, die für jeweils drei Monate im Jahr den PDE-5-Hemmer Vardenafil (Levitra®) in einer Dosierung von 5 mg pro Tag einnehmen.

Die von den Männern selbst finanzierte kurmäßige Anwendung des Potenzmittels könnte einen gewissen Trainingseffekt auf die glatten Muskelzellen in Prostata, Penis und Blutgefäßen haben, wie Dr. Frank Sommer aus Köln beim Kongreß der US-amerikanischen Urologen in San Antonio erläutert hat.

    Die tägliche Einnahme war besonders wirksam.
   

Vergleichende Untersuchungen bei insgesamt 39 Studienteilnehmern mit erektiler Dysfunktion (ED) und benigner Prostatahyperplasie (BPH) deuten darauf hin. Von Männern nahmen 21 jeden Tag Vardenafil ein, die übrigen nahmen das Mittel nur vor dem Sex.

Mögliche Therapieeffekte auf die Erektionsstärke, die Prostata und die Gefäße wurden mit Hilfe standardisierter Punkteskalen und Ultraschallmessungen der Endothelfunktion gemessen. "Die Potenz besserte sich in beiden Gruppen ähnlich gut, aber gegen die Prostatabeschwerden war die tägliche Einnahme des PDE-5-Hemmers wirksamer", sagte Sommer.

Auch die Lebensqualität war in der Gruppe mit kontinuierlicher Tabletteneinnahme besser. Außerdem wurde die an der A. brachialis gemessene Endothelfunktion durch die Dauertherapie verbessert, was die Gefäße vor Atherosklerose schützen könnte.

"PDE-5-Hemmer sind offenbar interessante Substanzen für die Prävention altersbedingter Erkrankungen bei Männern", so Sommer. Allerdings lasse sich noch nicht beurteilen, wie lange die positiven Effekte der Dreimonats-Therapie anhalten.

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