Depot-Atypikum eignet sich gut zur Langzeittherapie

BEERSE (urm). Antipsychotisch wirksame Depotpräparate sind nicht nur eine Option für schwer erkrankte Patienten. Sie eigenen sich generell zu Langzeittherapie bei Schizophrenie.

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Noch immer verordnen viele Ärzte Depot-Neuroleptika nur dann, wenn die Patienten besonders schwer erkrankt sind oder wenn sie eine geringe Therapietreue haben. Tatsächlich bieten Depotpräparate auch Vorteile, wenn die Patienten über eine gute Krankheitseinsicht verfügen, sagte Professor Gerd Laux aus Wasserburg.

So verbinde das atypische Neuroleptikum Risperidon (Risperdal® Consta®) die Vorteile eines Depotpräparates mit den Vorteilen eines Atypikums, sagte Laux bei einer Veranstaltung des Unternehmens Janssen-Cilag in Beerse in Belgien.

Eine parenterale Therapie mit dem lange wirksamen Depotpräparat hält bei den Patienten die antipsychotisch wirksamen Serumspiegel konstant. Anders als bei einer oralen Therapie fällt eine schlechte Compliance sofort auf - dann nämlich, wenn die Patienten ihre alle zwei Wochen anstehenden Injektionstermine nicht einhalten.

Die Umstellung auf ein atypisches Depotpräparat ist besonders bei Patienten angezeigt, bei denen schizophrene Minussymptome wie sozialer Rückzug, kognitive Leistungseinbußen und fehlende Emotionalität ausgeprägt sind, sagte Laux. Auch bei bereits stabil eingestellten Patienten würden sich nach Umstellung auf lang wirksames Risperidon die klinischen Symptome oft weiter reduzieren.

Nach der neuen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) sei für eine Langzeitbehandlung grundsätzlich ein atypisches Depot-Neuroleptikum zu erwägen, sagte Laux.

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