Depot-Präparat punktet bei Schizophrenie

HAMBURG (agr). Um Schizophrenie-Patienten vor Krankheitsrückfällen zu schützen, ist meist eine dauerhafte antipsychotische Therapie erforderlich. Risperidon in Depotform ist dabei oft nicht nur wirksamer und verträglicher als ältere Depot-Präparate, es wird von Patienten auch gut akzeptiert.

Veröffentlicht:

Daten dazu hat jetzt Professor Hans-Peter Volz aus Werneck auf einer Veranstaltung des Unternehmens Janssen-Cilag in Hamburg vorgestellt. So brachte in einer Studie bei 121 Schizophrenie-Patienten die Umstellung von konventionellem Flupentixol-Depot auf langwirksames Risperidon (Risperdal® Consta®) nicht nur Vorteile bei der Wirksamkeit, sondern auch bei der Verträglichkeit: Innerhalb von sechs Monaten nach Umstellung sank der Wert auf der Positive and Negative Syndrome Skala (PANSS, maximal 210 Punkte bei schwerster Psychose) statistisch signifikant von 65,5 auf 56,0 Punkte. Gleichzeitig sank auch der Wert auf einer Skala für extrapyramidale Symptome (ESRS) von 7,5 auf 3,3 Punkte.

Trotz der günstigen Datenlage bestünden bei vielen Ärzten Vorbehalte gegen Depotpräparate, sagte Volz. Häufig seien Ärzte der Ansicht, ein Depotpräparat habe per se mehr unerwünschte Wirkungen und schränke die Selbstbestimmung ein.

Nach Ansicht von Volz bedeutet die Depotformulierung jedoch größere Unabhängigkeit, da keine tägliche Tabletteneinnahme notwendig ist. Tatsächlich scheint die Depotformulierung mit Risperidon für viele Patienten eine gute Alternative zur oralen Medikation zu sein. Das geht aus den Ergebnissen der Favoured Medication-I-Studie (FAME) hervor, an der 300 Patienten mit schizophrenen Psychosen teilgenommen haben.

Infos zu Schizophrenie unter www.kompetenznetz-schizophrenie.de



STICHWORT

FAME-Studie

Die FAME-Studie (Favoured Medication-I-Studie) ist eine prospektive Studie mit Patienten mit schizophrenen Psychosen. Ein Viertel der kurz vor der Entlassung aus der Klinik befragten Patienten wünschte sich in der Langzeittherapie ausdrücklich ein Depotpräparat. Bei jenen, die zu diesem Zeitpunkt bereits eine Depotformulierung erhielten, waren sogar 55 Prozent von dieser Applikation überzeugt.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel zur „work and stay“-Agentur

Fachkräftegewinnung: Schwarz-Rot ist auf dem richtigen Weg

Anreiz mit falscher Wirkung

Hausärzteverband: „Praxen werden geflutet mit unnötigen Arztbesuchen“

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lesetipps
Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

Auf einem Kalender liegen eine Spritze und ein Reisepass.

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Von Gelbfieber bis Tollwut

Diese Besonderheiten bei Reiseimpfungen sollten Sie kennen