Deutscher Nobelpreisträger stellte Dogmen in Frage

STOCKHOLM (ars). Der deutsche Krebsforscher Professor Harald zur Hausen erhält in diesem Jahr den Medizin-Nobelpreis. Er wird für die Entdeckung des Humanen Papillomvirus (HPV) ausgezeichnet, das Gebärmutterhalskrebs verursacht. Außer zur Hausen werden auch die Entdecker des Aidserregers HIV geehrt.

Veröffentlicht:

"Der Medizin-Nobelpreis 2008 geht an einen außergewöhnlichen Wissenschaftler und ist gleichzeitig eine großartige Auszeichnung für die deutsche Forschungslandschaft." So gratulierte Bundesforschungsministerin Annette Schavan Professor Harald zur Hausen. Die Ehrung bestätige die Vorreiterrolle, die Deutschland und insbesondere das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg international einnehmen, sagte die Ministerin.

Der 1936 geborene zur Hausen ist ehemaliger Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg. Gebärmutterhalskrebs ist bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung. Zur Hausens Arbeit zum HPV hat außerdem die Grundlage für neue Impfstoffe gelegt. Seine entscheidende Leistung bestand "in unerschütterlichem Glauben und beharrlicher Arbeit, um die eigene Hypothese zu beweisen", wie der Sprecher des Nobel-Komitees die Wahl begründete.

Die französischen Forscher Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier werden für die Entdeckung des Aidserregers HIV geehrt. Die Franzosen hatten das Immunschwächevirus Anfang der 1980er Jahre aus Proben von Patienten isoliert. Die Entdeckung hat die Voraussetzungen für die antiretrovirale Behandlung der Infizierten geschaffen.

Wir berichteten online vorab: Medizin-Nobelpreis für deutschen Krebsforscher Harald zur Hausen

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Der Nobelpreis 2008 setzt ein Zeichen für die Prävention und Therapie von Infektionen

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vorsorge ab 45 Jahren

Darmkrebs-Screening: Einfachere Teilnahme, höhere Akzeptanz

Zahlen der Gesetzlichen Unfallversicherung

Berufskrankheiten: Der Corona-Peak schwindet allmählich

Detektionsrate wohl entscheidend

Bei Koloskopie: Wer weniger Adenome entdeckt, übersieht öfter Darmkrebs

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorsorge ab 45 Jahren

Darmkrebs-Screening: Einfachere Teilnahme, höhere Akzeptanz

Lesetipps
Fünf farbige Türen, die alle ein Fragezeichen in der Mitte haben, stehen nebeneinander.

© Sawyer0 / stock.adobe.com

Qual der Wahl

Therapie-Entscheidung bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa: Welche Türe nehmen?