Diabetiker haben bei Blutzucker-Selbsttests bessere Langzeitwerte

Ein neues Konzept des Diabetes-Managements trägt wesentlich zur Verbesserung der Blutzuckereinstellung bei Typ-2-Diabetikern ohne Insulinbehandlung bei.

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Auch Diabetiker, die (noch) kein Insulin brauchen, profitieren von strukturierter Blutzucker-Selbstmessung.

Auch Diabetiker, die (noch) kein Insulin brauchen, profitieren von strukturierter Blutzucker-Selbstmessung.

© Adam Majchrazk /fotolia.com

STOCKHOLM (ob). Ein Diabetes-Management, das die strukturierte Blutzuckerselbstmessung inklusive Datendokumentation zur Grundlage hat, führt bei nicht mit Insulin behandelten Typ-2-Diabetikern zu deutlich besseren Behandlungsergebnissen als eine konventionelle Behandlungsstrategie. Das belegen beim EASD-Kongress in Stockholm vorgestellte 1-Jahres-Ergebnisse der STeP-Studie.

In dieser Studie sind zwei unterschiedliche Behandlungskonzepte verglichen worden. Patienten in der aktiven Kontrollgruppe (AKG) erhielten die übliche Versorgung gemäß den Standardempfehlungen. Alle drei Monate wurde eine diabetesspezifische Untersuchung einschließlich HbA1c-Messung vorgenommen.

Auch Patienten in der Studiengruppe (STG, structured testing group) erhielten eine entsprechende Versorgung, die allerdings um ein neues Konzept des Diabetes-Managements ergänzt wurde. Basis dieses Konzepts bildet die strukturierte Blutzuckerselbstmessung, bei der die Patienten vierteljährlich über drei Tage jeweils 7-Punkt-Blutzuckerprofile erstellen. Hinzu kam eine visuelle Aufbereitung der erfassten Daten.

Die dokumentierten Tageprofile wurden dann bei den Routineuntersuchungen mit dem Arzt oder Diabetesberater besprochen, die daraus gegebenenfalls nach einem festgelegten Algorithmus Empfehlungen für die Therapieanpassung ableiteten. Als Software zur Dokumentation und Analyse aller erfassten Messwerte wurde das Accu Check® 360° View Tool genutzt. Zudem wurden alle drei Monate Daten zur Lebensqualität erhoben, wobei diabetesbezogene Belastungen, Depressionen und Wohlbefinden im Fokus standen.

In 35 US-amerikanischen Arztpraxen sind 522 schlecht eingestellte Typ-2-Diabetiker (HbA1c = 7,5 Prozent) für die Studie rekrutiert worden und randomisiert einer von beiden Behandlungsgruppen zugeteilt worden. Die Bilanz nach einem Jahr: In beiden Gruppen gab es beim HbA1c-Wert eine deutliche Verbesserung, wobei die Reduktion in der STG-Gruppe signifikant stärker war als in der Kontrollgruppe (-1,2 Prozent versus - 0,9 Prozent).

Die Auswertung der Blutzuckerprofile ergab eine signifikante Reduktion des Blutzuckerspiegels zu allen prä- und postprandialen Zeitpunkten in der STG-Gruppe. Auch die Schwankungen der Blutzuckerspiegel nahmen signifikant ab. Die Lebensqualität wurde von den Patienten in beiden Gruppen als verbessert beurteilt.

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