Dickbäuchige Europäer schaden ihrer Gesundheit

POTSDAM (ars). Normalgewicht allein genügt nicht, um Gesundheitsrisiken vorzubeugen; das Fett am Bauch ist ebenfalls entscheidend. Daher ist es wichtig, selbst bei Normalgewicht den Taillenumfang zu ermitteln.

Veröffentlicht:
Ein dicker Bauch beschert Probleme mit der Garderobe - und mit der Gesundheit.

Ein dicker Bauch beschert Probleme mit der Garderobe - und mit der Gesundheit.

© Foto: dreambigphotoswww.fotolia.de

Das bestätigen die Ergebnisse der großen europäischen Kohortenstudie EPIC (NEJM 359, 2008, 2105). Eine Einschätzung des BMI allein sei nicht ausreichend, sondern sollte durch Messung des Taillenumfangs oder durch Berechnung des Taille/Hüft-Quotienten ergänzt werden, schreiben die Forscher um Privatdozent Tobias Pischon aus Potsdam.

Denn wie die Studie ergab, hatten Normalgewichtige mit viel Bauchfett in knapp zehn Jahren eine ebenso hohe Sterberate wie Übergewichtige. Die abträgliche Wirkung erklären die Forscher damit, dass abdominelles Fett Botenstoffe ausschüttet, die Krankheiten begünstigen.

Die knapp 350 000 Teilnehmer über 50 Jahre waren in fünf Gruppen eingeteilt worden. Diejenigen mit dem größten Taillenumfang hatten eine doppelt so hohe Sterberate (2259 Todesfälle) wie die mit dem niedrigsten (1242). Weitere Ergebnisse: Teilnehmer mit hohem BMI starben gehäuft an kardiovaskulären Krankheiten, mit niedrigem BMI gehäuft an Atemwegskrankheiten.

Die niedrigste Sterberate hatten Männer mit einem BMI von 25,3 und Frauen mit 24,3. Gefährdet waren nicht nur Menschen mit Adipositas, sondern auch mit einem Gewicht im unteren Normalbereich. Das erklären die Forscher als Folge einer niedrigen Muskelmasse.

Mehr zum Thema

Unabhängig vom BMI

Frauen mit Bauchspeck häufiger infertil

Schon ab fünf Prozent KG-Reduktion

Leberfett weg bei moderater Gewichtsabnahme

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert