Diskussionen um Gewichtszunahme bei Schwangeren

HAMBURG (ab). Die Empfehlungen zur Gewichtszunahme in der Schwangerschaft orientieren sich derzeit an BMI (Body Mass Index)-abhängigen Empfehlungen des American Institute of Medicine. Jedoch weisen die Referenzwerte einige Defizite auf. Experten fordern daher jetzt eine kritische Auseinandersetzung mit den Empfehlungen.

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Die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft ist individuell sehr verschieden und hängt häufig vom Körpergewicht vor der Schwangerschaft ab. Doch genau das wird bei internationalen BMI-abhängigen Referenzwerten nicht berücksichtigt, wie jetzt eine Studie an der Universitätsklinik in Osnabrück ergeben hat.

Danach beträgt die durchschnittliche Gewichtszunahme während der Schwangerschaft in Deutschland 15,2 Kilogramm, wobei eine hohe Variationsbreite vorliegt. Somit liegen nur etwa 42 Prozent der Schwangeren innerhalb der vorgegebenen Empfehlungen. Etwa 19 Prozent liegen unterhalb und 38 Prozent oberhalb der Referenzwerte. Das Problem besteht darin, dass für Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft adipös sind, keine Obergrenze bei der Gewichtszunahme definiert ist, so dass sie innerhalb der Empfehlungen erfasst werden.

Wenn angemessene Empfehlungen auf der Basis des BMI entwickelt werden sollen, dann muss man auch den individuellen Körperbau berücksichtigen, forderten die deutschen Experten auf dem Gynäkologen-Kongress in Hamburg. Eine Festlegung von Obergrenzen für alle Gewichtsgruppen sei anzustreben.

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