EKG per Telefon erleichtert Herzkontrolle

BONN (eb). Herzdaten per Telefon zum Arzt: Diese Form der Telemedizin für Patienten mit Defibrillator wurde erstmals in Europa an der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Bonn realisiert. Die Technik wird jetzt in einer europaweiten Studie unter Leitung der Bonner Uni-Kardiologen evaluiert.

Veröffentlicht:

Bei ausgeprägter Herzschwäche kann es jederzeit zu bedrohlichen Rhythmusstörungen kommen. Das birgt die Gefahr eines plötzlichen Herztodes. Eine Option ist die Implantation eines Defibrillators. "Für diese Patienten ist eine engmaschige Kontrolle dringend notwendig. Gleichwohl möchten auch sie außerhalb der Klinik und in möglichst großer Bewegungsfreiheit leben", so Professor Georg Nickenig, Direktor der Medizinischen Klinik II der Uni Bonn.

Mit der neuen, nach Angaben der Universität jetzt erstmals in Bonn erprobten Technik kann ein Patient zu jedem Zeitpunkt und von jedem Ort aus seine Herzdaten über ein Telefon an die Uni-Klinik senden. Dazu legt er den Telefonhörer in einen schachtelförmigen Transmitter und hält diesen an den Defibrillator. Auf der anderen Seite der Leitung beim behandelnden Arzt erscheint das EKG online auf dem Monitor.

"Wir können direkt sehen, in welchem Takt das Herz unseres Patienten schlägt. Das ist ein revolutionärer Schritt in der Telemedizin und eröffnet neue Dimensionen in der Versorgung von Patienten", so Oberarzt Privatdozent Jörg Schwab.

Denn ohne daß der Patient die Klinik aufsucht, kann der Arzt eine Diagnose stellen und ihn beraten. So werden nicht nur unnötige Krankenhauseinweisungen vermieden, sondern frühzeitig schwere Zwischenfälle erkannt und somit auch früher und erfolgreicher behandelt. Wie gut das funktioniert, wird jetzt in der Studie geklärt.

In die Studie werden noch Patienten aufgenommen. Weitere Infos über das Sekretariat Professor Georg Nickenig, Tel.: 02 28 / 287 - 15217

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Real-World-Analyse von US-Versorgungsdaten-- Bei Einsatz von Sacubitril/Valsartan ist die Gesamtsterblichkeit signifikant geringer als bei Einsatz von ACEi/ARB.

© Springer Medizin Verlag

ARNI in der Primärtherapie der HFrEF

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Studie HF-OPT: Verbesserte LVEF unter medikamentöser Behandlung + Defibrillatorweste (Tag 0–90) und nachfolgender medikamentöser Behandlung (Tag 90–360)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion

Optimale medikamentöse Therapie plus Defibrillatorweste schützt vor Plötzlichem Herztod

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daten aus Wales

Infarktrisiko steigt offenbar auch nach Harnwegsinfekt

Gastbeitrag

Typ-1-Diabetes hat den großen Teil seines Schreckens verloren

Brenzlige Situationen

Umgang mit schwierigen Patienten - Tipps für MFA

Lesetipps
Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen