COPD-Management

Ein LAMA ist bei COPD ein guter Einstieg

Die COPD-Therapie sollte an die Symptome angepasst werden. Bei schlechtem Ansprechen sollten auch Adhärenz und Inhalationstechnik überprüft werden.

Veröffentlicht:

BERLIN. „Sie machen nichts falsch, wenn Sie einem noch nicht vorbehandelten COPD-Patienten initial ein LAMA geben“, sagte Professor Marco Idzko, Pneumologe an der Universitätsklinik Wien, bei den Berliner Lungen-Fortbildungstagen. Die aktuellen Empfehlungen der GOLD-Expertengruppe unterstreichen dies. Bei allen Patientengruppen (GOLD A bis D) wird ein langwirksamer Muscarinantagonist (LAMA) als mögliche Initialtherapie genannt. Einzige diagnostische Voraussetzung: die Differenzialdiagnose zum Asthma sollte gesichert sein. Denn Asthma-Patienten sollten besser keine Monotherapie mit einem LAMA erhalten, sagte Idzko bei der vom Unternehmen Berlin-Chemie unterstützten Veranstaltung. Ein bewährter Standard ist hier die Kombination ICS / LABA.

Bei COPD-Monotherapie sollten LAMAs im Vergleich zu LABAs bevorzugt werden, so Idzko. In direkten Vergleichsstudien, z.B. zwischen Indacaterol und Tiotropium, hatten Patienten unter einem LAMA ein geringeres Exazerbationsrisiko. Seien die Patienten bei Erstvorstellung stark symptomatisch, könne aber auch bereits initial zur LAMA / LABA-Kombinationstherapie gegriffen werden. Laut GOLD-Empfehlungen spricht ein CAT-Score < 20 eher für eine LAMA-Monotherapie, ein Score = 20 für die Kombinationstherapie.

Bei hohem Exazerbationsrisiko bietet sich eine ICS / LABA-Kombination oder eine Triple-Therapie mit ICS / LAMA / LABA an, etwa mit der neuen Fixkombination aus Umeclidinium / Vilanterol / Fluticason (z.B. Elebrato® Ellipta®). Zur Beurteilung des Exazerbationsrisikos empfahl Idzko die Messung der Bluteosinophilen. „Je höher die Eosinophilenzahl, desto wahrscheinlicher sind schwere Exazerbationen.“ Die Therapie sollte möglichst an die Symptomatik angepasst werden und bei ungenügendem Ansprechen auch Adhärenz und Inhalationstechnik überprüft werden. Als weiteren Therapiebaustein nannte Idzko Roflumilast, das seit kurzem auch in der besser verträglichen 250-mg-Dosis zur Verfügung steht, und als letzte Option bei häufigen Exazerbationen, einen Behandlungsversuch über sechs Monate mit Azathioprin. (rf)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Schwedische Analyse

Asthma und Typ-2-Diabetes gehen oft Hand in Hand

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung