Ein einfacher Test am Fuß zeigt das Risiko fürs Herz

CHICAGO (Rö). Mit dem Knöchel-Arm-Index (ABI) lassen sich Menschen mit hohem Risiko für den kardiovaskulären Tod einfach und rasch erkennen. Bei einem niedrigen Index ist die Wahrscheinlichkeit, in den nächsten zehn Jahren an einer kardiovaskulären Erkrankung zu sterben, mehr als vervierfacht.

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Zur Bestimmung des Knöchel-Arm-Indexes wird ein Doppler-Gerät eingesetzt.

Zur Bestimmung des Knöchel-Arm-Indexes wird ein Doppler-Gerät eingesetzt.

© Foto: imago

Das hat eine Metaanalyse mit den Daten von fast 500 000 Personenjahren jetzt eindrucksvoll bestätigt (JAMA 300, 2008, 197). In die Analyse sind die Messwerte von jeweils fast 25 000 Männern und Frauen eingegangen.

Von den Männern mit einem niedrigen Knöchel-Arm-Index von maximal 0,9 waren innerhalb von zehn Jahren 18,7 Prozent an einer kardiovaskulären Erkrankung gestorben. Von denen mit einem normalen Index zwischen 1,11 und 1,40 waren es nur 4,4 Prozent gewesen.

Ähnlich ist es bei den Frauen: Bei niedrigem Index hatten 12,6 Prozent den kardiovaskulären Tod erlitten, bei normalem Index waren es nur 4,1 Prozent gewesen.

Die Bestimmung des Knöchel-Arm-Indexes ist einfach und lässt sich rasch machen. Dazu wird der systolische Blutdruck am Oberarm gemessen und zusätzlich am Knöchel mit einem Doppler bestimmt. Dann wird der Knöchelwert durch den Armwert geteilt. Werte von 0,9 oder weniger sind ein Hinweis auf eine periphere arterielle Verschlusskrankheit. Bei ihr ist das kardiovaskuläre Risiko stark erhöht, wie die Metaanalyse jetzt bestätigt hat.

Die ABI-Bestimmung ist einfach und schnell in die Praxis zu integrieren. Sie kann allerdings nicht gesondert abgerechnet werden. Die Deutsche Gefäßliga fordert jedoch, die Untersuchung wegen ihrer großen Bedeutung für Früherkennung und Prävention in die Vorsorgeuntersuchungen aufzunehmen.

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