Einfacher Urintest deckt Blasenkrebs frühzeitig auf

Forscher aus Hamburg haben einen neuen Weg gefunden, Blasenkrebs mit einem einfachen Test zu erkennen und damit die Heilungschancen deutlich zu erhöhen.

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Sonografie eines Urothelkarzinoms: Diese bereits sichtbare Erkrankung soll anhand eines einfachen Urintests früher diagnostiziert werden können.

Sonografie eines Urothelkarzinoms: Diese bereits sichtbare Erkrankung soll anhand eines einfachen Urintests früher diagnostiziert werden können.

© Prof. Dr. med. H. S. Füeßl, München

HAMBURG (eb). "Beim Blasenkrebs kommt es darauf an, die Diagnose möglichst rechtzeitig zu stellen, da davon die Überlebenschance des Patienten maßgeblich abhängt", wird der Urologe Dr. Stephan Tauber aus der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg in einer Mitteilung der Klinik zitiert.

Suche nach einfach durchzuführendem Test

Ideal sei ein einfaches, kostengünstiges Screeningverfahren, das bei einer urologischen Vorsorgeuntersuchung standardmäßig eingesetzt werden kann. Bisherige Testverfahren waren dafür nicht aussagekräftig genug, zu aufwendig oder kostenintensiv.

Tauber suchte deshalb zusammen mit seinen Kollegen Dr. Claus Brunken und Professor Mathias Vierbuchen nach einem einfach durchzuführenden Test, der diese Anforderungen erfüllt und stießen auf das Tumorsuppressor-Gen "p16INK4a", das die Zellteilung reguliert.

Eine übermäßige Aktivität dieses Gens lässt sich durch einen immunzytochemischen Test nachweisen, was in der Gynäkologie bereits bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs eingesetzt wird.

Aggressive Formen von Blasenkrebs lassen sich besser finden

Die Urologen untersuchten bei 82 Patienten die Spülflüssigkeit nach Blasenspülungen und fanden dabei heraus, dass sich mit diesem Test vor allem sehr aggressive Formen des Blasenkrebses, bei denen die Früherkennung eine besonders wichtige Rolle spielt, besser finden lassen als mit den bisherigen Verfahren (Der Urologe 2011; 50(9): 1130).

Die hohe Sicherheit und die geringen Kosten machen die neue Methode interessant für die Entwicklung eines automatisierten Screening-Verfahrens, das durch Verbesserung der Früherkennung die Überlebenschancen der Patienten deutlich steigern könnte.

Das vor allem in der Harnblase auftretende Urothelkarzinom ist heute die vierthäufigste bösartige Erkrankung des Mannes und nimmt noch immer weiter zu. Männer sind drei Mal so häufig betroffen wie Frauen, vor allem ältere Raucher.

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