Enzym entdeckt, das bei Sichelzellanämie vor Malaria schützt

LEIPZIG (eb). Einen Mechanismus, warum Sichelzellanämie vor Malaria schützt, haben Forscher der Universitäten Leipzig, Paris und Oeiras in Portugal im Mausmodell gefunden.

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Danach werden die Plasmodien zwar - wie bei Gesunden auch - vom Immunsystem bekämpft. Aber bei Sichelzellträgern gibt es einen zusätzlichen Mechanismus, der den Körper vor den entzündlichen Prozessen schützt, die das Immunsystem bei einer Malaria auslöst, teilt die Uni Leipzig mit (Cell 2011; 145: 398).

Bei den Betroffenen bewirkt das mutierte Sichelzell-Hämoglobin die anhaltende Produktion des Enzyms Hämoxidase 1. Das Enzym zerstört das giftige Häm, sobald dieses frei im Blut zirkuliert und spaltet es in ungiftige Bestandteile, darunter Kohlenstoffmonoxid (CO).

CO wiederum wirkt zurück auf die Stellen im Hämoglobinmolekül der roten Blutkörperchen, an der das Häm sitzt, und verhindert dort, dass es sich ablöst. Es wird nicht mehr übermäßig ins Blut freigesetzt, kann seine giftige Wirkung nicht mehr entfalten - und somit keine Entzündungsreaktionen wie Malaria-Enzephalitis auslösen.

Die Forscher wollen sich nun diese Erkenntnisse für die Therapie bei Malaria zunutze machen. Sie wollen den Schutzmechanismus durch Kohlenstoffmonoxid nachahmen.

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