Erfolgreiche Mukositis-Prophylaxe bei Krebs

ISTANBUL (ple). Mundspülungen mit einer Chlorhexidin-haltigen Lösung können Krebs-Kranke, die chemotherapeutisch behandelt werden, vor einer Mukositis schützen. Das haben jetzt dänische Kollegen festgestellt. Auch das Lutschen von Eiswürfeln hilft prophylaktisch.

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Der Nutzen einer Chlorhexidin-Prophylaxe bei Krebspatienten ist in bisherigen Studien uneinheitlich bewertet worden. In einer neuen Studie haben jetzt Dr. Jens Benn Sorensen aus Kopenhagen und seine Kollegen 225 Patienten aufgenommen, die wegen Malignomen in Darm oder Magen mit 5-Fluorouracil plus Folinsäure behandelt werden sollten.

Parallel zum ersten Zyklus der Chemotherapie haben die Patienten den Mund mit 0,1prozentiger Chlorhexidin- oder mit einer Kochsalz-Lösung mit ähnlichem Geschmack drei Mal täglich über drei Wochen gespült. Patienten im dritten Studienarm lutschten Eiswürfel zehn Minuten vor bis 35 Minuten nach Beginn der Behandlung.

Wie die dänischen Kollegen aus Kopenhagen beim EU-Krebskongreß EMSO in Instanbul berichteten, wurden die Patienten der Studie zu Schweregrad und Dauer der oralen Mukositis befragt. Der Auswertung zufolge war nur bei 13 Prozent der Patienten in der Chlorhexidin-Gruppe die Mukositis so stark ausgeprägt, daß sie sich nur beschwerlich ernähren konnten oder sogar auf künstliche Ernährung angewiesen waren. In der Placebo-Gruppe war dies dagegen bei 33 Prozent der Patienten der Fall, in der Eis-Gruppe dagegen nur bei elf Prozent.

Bei Patienten mit Mukositis hielt diese Nebenwirkung der Chemotherapie im Median im Chlorhexidin-Arm drei Tage, im Placebo-Arm fünf Tage und im Kryotherapie-Arm einen Tag lang an.

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