Erfolgsmodell: HIV-Prävention in Deutschland

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BONN (iss). Auch unbeschadet des neuerlichen Anstiegs der HIV-Infektionen steht Deutschland beim Umgang mit der Krankheit im internationalen Vergleich gut da. "Prävention und Begleitung von HIV und Aids in Deutschland sind ein international bemerkenswertes Erfolgsmodell", sagte Dr. Christoph Uleer, Vorsitzender der Deutschen Aids-Stiftung, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2005 der Stiftung.

Die Rate von 33 Infizierten auf eine Million Einwohner liege deutlich unter der der Schweiz (108) oder Großbritanniens (122). Uleer sieht einen wesentlichen Grund für den Präventionserfolg in Deutschland: die gute und abgestimmte Zusammenarbeit von staatlichen Stellen wie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der Selbsthilfe und dem zivilgesellschaftlichen Engagement, wie es etwa in der Deutschen Aids-Stiftung zum Ausdruck kommt.

Die Organisation finanziert ihre Arbeit - die Unterstützung von HIV-infizierten Menschen in wirtschaftlicher Not - ausschließlich aus Spenden, Erbschaften und den Erträgen aus dem Stiftungskapital.

Ein wichtiger Faktor in Deutschland sei, daß im wesentlichen offen und tabufrei über HIV und Aids sowie über den Schutz vor der Infektion gesprochen werde, sagte der geschäftsführende Vorstand der Stiftung Dr. Ulrich Heide. "Es gibt vergleichsweise wenig Ausgrenzung und Diskriminierung der Betroffenen", so Heide. Gerade die Betroffenen seien wichtige Botschafter für die Aids-Prävention. "Das funktioniert aber nur, wenn sie nicht diskriminiert werden."

Die Deutsche Aids-Stiftung erzielte im Jahr 2005 Einnahmen in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Davon flossen eine Millionen Euro in die Einzelhilfe, 366 000 Euro in nationale Projekte und 320 000 Euro in internationale Projekte.

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