Kommentar

Es geht ums Hirn, nicht nur ums Herz

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Bei Gefäßerkrankungen ist dringend ein Umdenken nötig. So galt lange Zeit der Herzinfarkt als das größere Problem, dies ist wohl schon nicht mehr der Fall. Zwar hat sich die Apoplexie-Inzidenz in Industrieländern in den vergangenen vier Dekaden fast halbiert, Experten warnen nun aber davor, dass sie wieder deutlich steigen könnte, in einigen Regionen Europas ist ein Schlaganfall jetzt schon häufiger als ein Herzinfarkt.

Diese Entwicklung ist zwar demografisch bedingt - aber trotzdem kein unabwendbares Schicksal, ganz im Gegenteil: Der allergrößte Teil der Schlaganfälle ließe sich verhindern, wenn die Betroffenen nur willens dazu wären, denn bei acht von zehn Apoplexien liegt die Ursache in einer ungesunden Lebensweise. Solche Fakten können Ärzte dazu nutzen, mit ihren Risikopatienten mal ein ernstes Wörtchen zu reden. Von einem kurzen Ausfall der Pumpe lässt sich mancher vielleicht nicht mehr abschrecken - denn das kriegen Ärzte ja oft wieder so gut hin, dass man hinterher der Alte ist. Nach einem ernsten Schlaganfall ist aber niemand mehr der Alte, sondern ein Pflegefall. Das sollte auch beratungsresistenten Patienten zu denken geben.

Lesen Sie dazu auch: Schlaganfall wird häufigste Gefäßerkrankung

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EEG-Datenauswertung

Reisekrankheit: Die richtige Musik kann helfen

Lesetipps
Profilansicht eines Mannes in das die Anatomie der Nase, nasennebenhöhlen und des Mundes und Rachens eingezeichnet sind.

© svetazi / stock.adobe.com

Dreiarmige Interventionsstudie

Sinus-Operation lohnt sich offenbar bei chronischer Rhinosinusitis

Ein Vorteil der Lebendspende ist, dass man sie schon vor Beginn der Dialyse machen darf.

© picsfive / stock.adobe.com

Interview zu Lebendnierenspenden

Beratungsfall Organspende: Warum Hausärzte hier besonders gefragt sind