Bonn

Forscher entdecken Epilepsie-Schalter

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BONN. Forscher der Universität Bonn und der Hebrew University Jerusalem (Israel) haben eine Signalkaskade entschlüsselt, die mit epileptischen Anfällen in Zusammenhang steht, teilt die Uni Bonn mit. Wurde in an Epilepsie erkrankten Mäusen ein zentraler Schalter, der metallregulatorische Transkriptionsfaktor 1 (MTF1), blockiert, nahmen Häufigkeit und Schwere der Krämpfe ab (Nature Communications 2015; online 26. Oktober).

Bei ihren Untersuchungen nutzten die Wissenschaftler ein neuartiges Verfahren. Mit Hilfe von Viren schleusten die Forscher in die Gehirne von Mäusen fluoreszierende Moleküle ein, die immer dann leuchteten, wenn die Produktion eines speziellen Calcium-Ionenkanals aktiviert wurde.

Die von den Fluoreszenzmolekülen ausgesendeten Lichtstrahlen lassen sich durch die Schädeldecke der Mäuse messen. So lassen sich die während der Entwicklung einer Epilepsie stattfindenden Prozesse am lebenden Tier untersuchen.

"Leuchten die Fluoreszenzmoleküle, ist das ein Hinweis darauf, dass die Maus chronisch epileptische Anfälle entwickelt", wird die Molekularbiologin Professor Susanne Schoch von der Neuropathologie der Uni Bonn in der Mitteilung zitiert.

 Die Forscher sehen in dieser neuen Technologie auch ein mögliches Potenzial für neue diagnostische Ansätze beim Menschen. Die Wissenschaftler hoffen, dass sich durch ihre Entdeckung auch neue Behandlungsmöglichkeiten für Epilepsiepatienten eröffnen. (eb)

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