Forscher entwickeln mentales Training für Krebspatienten

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Psychologen der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim haben ein Training entwickelt, das Krebspatienten bei der psychischen Bewältigung ihrer Krankheit helfen soll.

Krebspatienten erhielten meist keine psychologische Betreuung, so Professor Gerhart Unterberger vom Institut für Therapie und Beratung an der HAWK. Das psychologische Krebstherapie-Begleitsystem sei das erste mediengestützte Programm zur mentalen Aktivierung während der Krebstherapie.

Das Training zur Tiefenentspannung fördere die Gelassenheit und wirke ausgleichend auf das seelische Befinden. Das verringere zugleich die Nebenwirkungen bei Operationen, Chemotherapien sowie Bestrahlungen und stärke die Selbstheilungskräfte der Patienten.

Die Patienten bekommen das mentale Training über ein Hörprogramm vermittelt. Die insgesamt fünf Trainingseinheiten sind auf die jeweilige Behandlungssituation zugeschnitten. Die Patienten können selbstständig die Tondokumente hören und auf sich einwirken lassen. Die Trance-Übungen, die Unterberger als "geführte Tagträume" bezeichnet, sollen den Patienten positive Bilder vermitteln und dadurch Stress, Anspannung und Depressionen abbauen.

Die psychosozialen Wirkungen seien inzwischen auch in einer klinischen Studie nachgewiesen worden, sagt Unterberger. An der Studie hätten 88 Brustkrebspatientinnen an elf Kliniken teilgenommen. Vier von fünf Patientinnen hätten das Therapiebegleitsystem als hilfreich empfunden. (pid)

Interessierte können das Programm aus dem Internet herunterladen unter www.krebstherapie-media.de.

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