Forscher erzeugen Spermien aus Stammzellen

GÖTTINGEN (dpa). Erstmals ist es Forschern bei Mäusen gelungen, in vitro Spermien aus embryonalen Stammzellen zu erzeugen und damit erfolgreich Oozyten zu befruchten. Aus den befruchteten Eizellen entwickelten sich lebensfähige Tiere.

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Die Ergebnisse seien ein "Meilenstein auf dem Weg zum Verständnis der Bildung männlicher Keimzellen bei Säugetieren", sagt der Humangenetiker Professor Karim Nayernia aus Newcastle in Großbritannien.

Der Forscher und sein Team von den Universitäten Göttingen, Newcastle, Mainz und Gießen hatten embryonale Stammzellen von Mäusen mit Hilfe von Wachstumsfaktoren dazu angeregt, sich in vitro zu Spermien-ähnlichen Zellen zu entwickeln. Damit wurden dann 65 Eizellen befruchtet und die befruchteten Eizellen in den Uterus von Mäusen eingesetzt (Developmental Cell 11, 2006, 125).

Die sieben daraufhin geborenen Mäuse waren jedoch größer oder kleiner als natürlich gezeugte Artgenossen. Zudem wurden sie maximal fünf Monate alt. Beides sei Hinweis darauf, daß das Genom nur unvollständig während der Keimzellbildung umprogrammiert worden ist, so Nayernia. Es sei demnach nicht gelungen, alle komplizierten Entwicklungsschritte bei der Spermienbildung in der Kulturschale vollständig nachzuvollziehen.

Die Experimente sollen jetzt an Weißbüschelaffen wiederholt werden, "um zu erfahren, ob die Methode auch bei Primaten funktioniert", so Professor Wolfgang Engel, Direktor der Abteilung Humangenetik der Universität Göttingen.

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