Amyotrophe Lateralsklerose

Forscher identifizieren häufigsten genetischen Faktor für ALS

Veröffentlicht:

ULM. Forscher der Universitäten Ulm und Umeå haben Mutationen entdeckt, die die familiäre Form der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) auslösen können (Brian 2018; online 12. Januar). Unter den nun gefundenen Veränderungen im sogenannten KIF5A-Gen ist der bisher am häufigsten bei Patienten nachgewiesene genetische Faktor, der zur Entstehung einer ALS beiträgt, berichtet die Uni Ulm.

Das Team um Dr. David Brenner verglich das Erbgut von 426 ALS-Patienten, die mindestens einen erkrankten Verwandten hatten, mit einer gesunden Kontrollgruppe. Dabei identifizierte es bei den Patienten drei sogenannte Spleißstellen-Mutationen im KIF5A-Gen.

Dieses kodiert für ein Protein, das am Transport von Substanzen im Axon eines Neurons beteiligt ist. Die Studienergebnisse unterstreichen also die Bedeutung von intrazellulären Transportprozessen bei der ALS-Krankheitsentstehung. Bei drei Familien war die Vererbung der Krankheit über mehrere Generationen hinweg an eine solche Mutation gekoppelt.

Darüber hinaus fanden die Forscher bei sechs Prozent der ALS-Patienten den Single-Nukleotid-Polymorphismus rs113247976, der ebenfalls das KIF5A-Gen betrifft.

Von allen genetischen Veränderungen, die seit 1993 weltweit bei ALSPatienten gefunden wurden, sei rs113247976 damit der häufigste genetische Faktor, der zur Krankheitsentstehung beitrage. In Zukunft könnten die nun veröffentlichten Erkenntnisse zu neuen molekularen Therapieansätzen beitragen. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung