Forscher machen Schmallenberg-Virus sichtbar

RIEMS (dpa). Vom Schmallenberg-Virus gibt es erstmals hochaufgelöste Bilder. Der für Rinder, Schafe und Ziegen gefährliche Erreger sei auf elektronenmikroskopischen Aufnahmen infizierter Zellen zu sehen, teilte das Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems mit.

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Damit sei ein weiterer wichtiger Schritt zum Verständnis des Schmallenberg-Virus getan, erklärte FLI-Präsident Thomas Mettenleiter am Donnerstag.

Die runde Form des Virus ähnele der anderer Bunyaviren, zu denen auch das Schmallenberg-Virus gehört. Der Erreger habe einen Durchmesser von rund 100 Nanometern.

Der Erreger stelle sich als membranumhüllter Partikel dar, in dem drei Segmente der Erbinformationen sichtbar seien.

Der Erreger wurde im November 2011 erstmals von Forschern des FLI beschrieben. Inzwischen wurde das Virus in 879 Betrieben fast flächendeckend in Deutschland nachgewiesen. Lediglich in Bremen gebe es noch keinen Schmallenberg-Fall, sagte eine Sprecherin des Instituts.

Betroffen sind bislang 90 Rinder-, 750 Schaf- und 39 Ziegenhaltungen. Da die Lammsaison der Schafe langsam zu Ende gehe, nehme die Zahl der Nachweise nicht mehr so stark zu wie im Februar. Bei den Rindern hingegen zeige sich ein stärkerer Zuwachs. Die Abkalbsaison hat erst begonnen.

Der Erreger wird von Insekten übertragen und verursacht während der Tragzeit schwere Missbildungen bei den Föten. Die Lämmer und Kälber werden jetzt geboren. Die Muttertiere hatten sich im Sommer und Herbst 2011 infiziert.

Der Erreger wurde inzwischen auch in sechs weiteren europäischen Ländern - Niederlande, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Italien, Luxemburg - nachgewiesen.

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