Gemcitabin und Taxan bringt Plus bei Brustkrebs

BERLIN (awa). Die Kombination des Nukleosid-Analogons Gemcitabin mit dem Taxan Paclitaxel ist in der First-Line-Therapie bei metastasiertem Brustkrebs wirksamer als die Monotherapie mit dem Taxan. In Phase-III-Studien wird derzeit auch die Kombination von Gemcitabin mit dem Taxan Docetaxel geprüft.

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Seit Mitte 2003 ist das Nukleosid-Analogon Gemcitabin (Gemzar®) auch in der First-Line-Therapie beim metastasierten Mamma-Ca zugelassen. Grundlage der Zulassungserweiterung sind, wie gemeldet, die Ergebnisse einer Phase-III-Studie mit 529 Patientinnen, die vorher schon eine Anthrazyklin-haltige Chemotherapie erhalten hatten.

Zur Erinnerung: Die Frauen wurden entweder nur mit Paclitaxel 175 mg/m2 Körperoberfläche am Tag eins alle drei Wochen behandelt oder zusätzlich mit Gemcitabin 1250 mg/m2 Körperoberfläche an den Tagen eins und acht alle drei Wochen.

Die Kombination habe sich vor allem bei der Ansprechrate und der progressionsfreien Zeit bewährt, berichtete Privatdozent Dr. Jens Huober aus Tübingen beim 26. Deutschen Krebskongreß in Berlin. Die mediane Überlebenszeit betrug mit der Kombination 5,4 Monate, mit der Monotherapie 3,5 Monate. Nach sechs Monaten war noch bei 44 Prozent der Patientinnen mit der Kombitherapie der Tumor nicht fortgeschritten im Vergleich zu 30 Prozent der Frauen mit Paclitaxel allein. Ebenso war die Gesamtansprechrate mit der Kombination signifikant höher (fast 40 versus 25 Prozent).

Die nicht-hämatologischen unerwünschten Wirkungen seien in beiden Therapiegruppen gleich häufig gewesen, so Huober bei einer Veranstaltung des Unternehmens Lilly. Die hämatologische Toxizität habe sich mit der Kombination zwar erhöht, sei aber mit dem Wachstumsfaktor G-CSF gut beeinflußbar. Etwa 50 Prozent der Frauen hatten eine ausgeprägte Neutropenie, in der Monotherapiegruppe dagegen 10 Prozent.

Nach Angaben von Huober liegen auch für die Kombination Gemcitabin plus Docetaxel vielversprechende Daten in dieser Indikation vor. In bisherigen Studien seien mit der Kombinationstherapie Ansprechraten von 60 bis 80 Prozent erzielt worden. Lebensbedrohliche nichthämatologische Toxizitäten traten nicht und ausgeprägte sehr selten auf, hämatologische Toxizitäten waren genauso häufig. Zur Zeit laufen Phase-III-Studien mit dieser Kombitherapie.

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