Gen für Nerven-Neubildung entdeckt

ULM (eb). Eine Forschungsgruppe der Universität Ulm hat einen neuartigen molekularen Schalter im Gehirn identifiziert, der eine wichtige Rolle bei der Steuerung der postnatalen Neurogenese im Gyrus dentatus spielt, der Unterregion im Hippocampus, in der lebenslang Nervenzellen aus neuralen Stammzellen gebildet werden.

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"Unsere Untersuchungen beschreiben erstmals einen neuen und letztlich unerwarteten Signalweg bei der Regulation der Neurogenese im Hippocampus", wird Professor Stefan Britsch, Direktor des Instituts für Molekulare und Zelluläre Anatomie, in einer Mitteilung der Universität Ulm zitiert.

Bei dem jetzt identifizierten molekularen Schalter handelt es sich um das von Forschern als Zinkfinger-Transkriptionsfaktor bezeichnete Gen Bcl11b/Ctip2 (EMBO 2012; online 15. Mai).

Dieses Gen wird spezifisch in Nervenzellen des Gyrus dentatus exprimiert, heißt es in der Mitteilung. Und diese Beobachtung deute darauf hin, dass das Gen eine Steuerungsfunktion bei der Entwicklung hippocampaler Nervenzellen besitzen könnte.

Mittels genetischer Verfahren entwickelten die Ulmer Forscher daraufhin ein Mausmodell, in dem das Bcl11b/Ctip2 Gen gezielt in Nervenzellen des Hippocampus ausgeschaltet werden kann.

In diesen konditionalen Knock-out Mäusen ist die postnatale Neubildung und Differenzierung von Nervenzellen des Gyrus dentatus sehr stark beeinträchtigt", so Britsch.

Bislang sei unklar gewesen, über welche nachgeschalteten Signalwege das Bcl11b/Ctip2 Gen die Entwicklung hippocampaler Nervenzellen steuert. Britsch: "Wir konnten zeigen, dass das als Desmoplakin bezeichnete Gen direkt von Bcl11b/Ctip2 reguliert wird."

Mit genetischen Experimenten konnten die Ulmer Forscher nachweisen, dass der Neurogenese-Defekt in Bcl11b/Ctip2 defizienten Mäusen vollständig behoben werden kann, wenn man den betroffenen Nervenzellen Desmoplakin künstlich wieder zurück gibt.

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