KOMMENTAR

Gentherapie mit Zeit und Geduld

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Die Sicherheitsvorkehrungen, die sich Gentherapeuten spätestens seit dem Tod des jungen US-Amerikaners Jesse Gelsinger nach einer Gentherapie vor fast sieben Jahren selbst auferlegt haben, reichen offenbar längst nicht aus, um Rückschläge aufgrund von Nebenwirkungen zu vermeiden.

Anders ist es nicht zu erklären, wie es dazu kommen konnte, daß Kinder in Frankreich - wie berichtet - nach einer Gentherapie an Krebs erkrankt sind. Die Schlußfolgerung, die jetzt Forscher ziehen, die gentherapeutischen Methoden im Tierversuch länger als bisher zu erproben, ist deshalb richtig. Die Wissenschaftler beziehen sich dabei auf ihre Studie, in der bei Mäusen Tumoren nach einer Beobachtungszeit bis zu eineinhalb Jahren entdeckt wurden. Auch bessere Tiermodelle für die Erkrankungen, gegen die eine Gentherapie entwickelt wird, sind vielleicht erforderlich.

Es dürfen - wie es grundsätzlich ja auch in der Pharmakologie gilt - bei der Gentherapie eben nicht nur die kurzfristigen Erfolge im Blickfeld liegen, sondern auch die möglichen Spätfolgen, wie es die beteiligten Wissenschaftler selbst fordern. Damit ließe sich die Sicherheit der Gentherapie in Zukunft deutlich erhöhen.

Lesen Sie dazu auch: Therapeutisch genutztes Gen kann Krebs auslösen

Schlagworte:
Mehr zum Thema

DNA

Genschere CRISPR/Cas bald noch breiter einsetzbar?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert