Gezielte Schulungen erleichtern das Leben mit Asthma
Die Versorgung von Asthma-Patienten ist nicht optimal. Vor allem gibt es Defizite im richtigen Umgang mit Medikamenten.
Veröffentlicht:KÖLN. Patienten mit Asthma werden im Wesentlichen leitliniengerecht behandelt, es gibt aber noch Verbesserungspotenzial. Nach einer aktuellen Untersuchung hapert es bei vielen Kranken am richtigen Einsatz der Medikamente. "Hier sind die Hausärzte gefragt, die ihre Patienten noch besser informieren können", sagt Dr. Cornelia Schürer-Maly von den Düsseldorfer Unikliniken. Die Mediziner sollten die Asthmakranken auch auf den Nutzen von Patientenschulungen hinweisen.
In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Allgemeinmedizin der Universitätskliniken Düsseldorf und der Medizinischen Fakultät der Universität Witten/Herdecke hat die Allianz Private Krankenversicherung Versicherte mit Asthma bronchiale zur Schwere ihrer Krankheit, zum Selbstmanagement und zum Umgang mit Arzneimitteln befragt. 5079 Versicherte erhielten einen Fragebogen, 757 schickten ihn zurück. 79 Prozent der Teilnehmer litten länger als fünf Jahre an Asthma, knapp zwei Drittel waren mindestens im Stadium II.
Die in die Untersuchung einbezogene Gruppe ist zwar nicht repräsentativ für die Asthmakranken. Dennoch lassen sich nach Angaben von Schürer-Maly wichtige Trends erkennen. "Mehr als zwei Drittel der Befragten haben noch nie an einer Asthmaschulung teilgenommen und verfügen auch über keinen Notfallplan", sagt die Ärztin. Lediglich ein Drittel führe regelmäßig Peak Flow-Messungen durch.
57 Prozent der Patienten benutzen täglich ein inhalatives Kortikosteroid. Das ist leitliniengerecht. Allerdings setzen 18 Prozent diese Mittel auch bei akuten Beschwerden ein. Als Hinweis darauf, dass Ärzte die Patienten stärker über den richtigen Umgang mit Arzneimitteln informieren müssen, sieht Schürer-Maly auch, dass 17 Prozent der Teilnehmer Notfallsprays täglich benutzen.
Auch wenn es für den falschen Medikamentengebrauch unterschiedliche Gründe gibt, hat die Untersuchung nach ihrer Einschätzung gezeigt, wie wichtig gezielte Patienteninformationen und -schulungen sind.
Mehr Wissen der Patienten verbessert in erster Linie ihre Lebensqualität, sagt auch Nik Koneczny von der Uni Witten/Herdecke. "Gerade evidenzbasierte Patienteninformationen sind dazu geeignet, Informationsdefizite auszugleichen und damit nicht nur das Leben mit Asthma zu erleichtern, sondern auch Komplikationen, Folgeerkrankungen und Notfallereignisse zu vermindern."
Die Uni bringt gemeinsam mit der Allianz Kranken vier Mal im Jahr einen Asthma-Newsletter heraus. Die Befragung der Versicherten hat gezeigt, dass es auch bei ihm offensichtlich noch Verbesserungsbedarf gibt.