Gute Potenz trotz Epilepsie-Behandlung

MÜNCHEN (wst). Bedingt durch die Erkrankung selbst, aber auch durch die Therapie, haben Männer mit Epilepsie zwei- bis dreimal so häufig Potenzstörungen wie gleichaltrige Männer ohne Epilepsie. Mit Oxcarbazepin treten Potenzschwächen seltener auf als mit vielen älteren Antiepileptika.

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Dies wurde durch die Ergebnisse einer Praxisuntersuchung bestätigt. Vorgestellt hat sie Professor Gerhard Luef von der Neurologischen Universitätsklinik Innsbruck auf einer Veranstaltung des Unternehmens Desitin in München.

An der Untersuchung hatten 421 neurologische Praxen teilgenommen. Über einen Zeitraum von drei Monaten wurde Wirksamkeit und Verträglichkeit einer neu begonnenen Monotherapie mit Oxcarbazepin (Timox®) bei Männern dokumentiert. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Potenz gerichtet.

Von 679 Epilepsiekranken hatten 34 Prozent bei Studienbeginn die Frage nach sexuellen Funktionsstörungen bejaht, wobei Libidoverlust und Erektionsstörungen etwa gleich häufig auftraten. Bei Männern, die zuvor bereits mit Carbamazepin, Phenytoin oder Phenobarbital behandelt worden waren, gaben insgesamt sogar 44 Prozent zu Beginn der Studie sexuelle Funktionsstörungen an.

Von den 164 Männern mit sexuellen Funktionsstörungen, die von enzyminduzierenden älteren Antiepileptika auf Oxcarbazepin umgestellt worden waren, berichteten drei Monate später etwa 54 Prozent von einer deutlich gebesserten und weitere 33 Prozent von einer zumindest spürbar gebesserten Sexualität.

Von den 35 Patienten, die bei Studienbeginn eine Potenzschwäche hatten und von anderen nicht enzyminduzierenden Antiepileptika auf Oxcarbazepin umgestellt worden waren, gaben drei Monate später immerhin noch 30 Prozent eine deutliche und weitere 40 Prozent eine leichte Verbesserung ihrer sexuellen Funktion an.

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