Gute Tipps zu Mückenschutz für Tropenreisende wichtig

MARBURG (ug). Ein wesentlicher Teil der Malaria-Prophylaxe ist der Schutz vor Anophelesmücken, die die Plasmodien übertragen. Das sollte nicht unterschätzt werden, denn infektiöse Stiche sind häufig.

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Mit Vektorprophylaxe schützt man sich auch vor anderen Infektionen wie Japanische Enzephalitis, Dengue- oder West-Nil-Fieber. Tipps zum Mückenschutz sollten deshalb Thema in der reisemedizinischen Beratung sein. Das Risiko einer Infektion mit Malaria-Erregern sei vor allem in Afrika höher, als man dachte, sagte der Tropenmediziner Dr. Fritz Holst aus Marburg.

So habe man in einer Studie mit Individualreisenden in Kenia bei 49 Prozent Antikörper gegen die primäre Form der Malaria-Plasmodien, die Sporozoiten, nachgewiesen. Sporozoiten werden von den Mücken injiziert, wandern in die Leber und bilden sich dort innerhalb weniger Stunden weiter zu Leberschizonten. Gegen Sporozoiten bilden Menschen Antikörper.

"Die können wir nachweisen und damit beweisen, dass der Patient einen infektiösen Stich bekommen hat", so Holst auf dem 5. Marburger Tag der Reise- und Tropenmedizin. "Das heißt noch lange nicht, dass man eine Malaria bekommt. Die Manifestationsrate liegt bei etwa 1:10." In der Studie mit den Kenia-Touristen entwickelten vier Prozent eine manifeste Malaria tropica. Holst gab Tipps für Reisende in Malariagebiete:

  • Moskitonetze sollten aus synthetischem Material, mit Permethrin imprägniert und reißfest sein. Die Maschengröße sollte 1,2 bis 1,5 mm betragen. Sind sie enger, schwitzt man zu sehr. Sind sie weiter, passen kleinere Mücken durch.
  • Die Kleidung sollte mückendicht, das heißt dicker als ein Millimeter, und imprägniert sein. Am besten geeignet sind helle Farben, denn dunkle Farben ziehen die Moskitos an.
  • Als Repellentien empfiehlt Holst vor allem 10- bis 35prozentiges DEET, höchstens im Regenwald über 35prozentiges. Die Substanzen IR355 und Bayrepel seien genauso gut. Wichtig ist, die Mittel häufig anzuwenden, wenn man schwitzt, und sie über den Sonnenschutz aufzutragen. Viele Reisende setzen auf botanische Mittel wie Citronella. "Das wirkt, aber nicht in den Tropen", so Holst.
  • Insektizide wie Permethrin-Sprays oder Verdampfer seien zusätzlich sinnvoll, sagte der Tropenmediziner.
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