Kot-Transplantationen

Hätten Sie mal 'nen Stuhl?

Mit fremdem Kot zur Heilung: Was den Gesunden schüttelt, kann für einige Patienten mit Darmleiden eine Chance sein. Wenn nur der Ekelfaktor nicht wäre... Eine Glosse.

Von Dr. Christine Starostzik Veröffentlicht:
Was sonst in der Kanalisation verschwindet, kann für einige Menschen mit Darmleiden Heilung bringen.

Was sonst in der Kanalisation verschwindet, kann für einige Menschen mit Darmleiden Heilung bringen.

© Lisa Vanovitch / iStock/Thinkstock

NEU-ISENBURG. Wenn man sich vom Nachbarn Milch borgen kann, wieso nicht auch mal einen Stuhl? Damit ist keine zusätzliche Sitzgelegenheit gemeint, sondern vielmehr das, was der Nachbar am stillen Örtchen produziert. Und es handelt sich auch weniger um eine Leihgabe als vielmehr um ein Geschenk.

Das Produkt des gesunden Spenders, das ansonsten in der Kanalisation verschwindet, kann für einen Menschen, der trotz vieler Therapien seit Jahren an rezidivierenden Clostridien-Infektionen leidet, von großem Wert sein.

Mittlerweile sind erste Erfolge durch Stuhltransplantation auch beim Reizdarm sowie bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn erkennbar. Um den Ekelfaktor in den Griff zu kriegen, hat man den Weg des aufbereiteten Stuhls über den Dünndarm weitgehend verlassen.

Offenbar funktioniert die Methode auch, wenn der Spenderstuhl in säureresistenten Kapseln geschluckt wird.

Meist erfolgt der Transfer aber koloskopisch in umgekehrter Richtung. Wie auch immer, einen Spender für diese Art der Transplantation zu finden erscheint weitaus einfacher als ein Spender-Herz oder eine Spender-Niere.

Steht kein geeignetes Familienmitglied zur Verfügung, lohnt sich die Nachfrage beim Nachbarn. Denn für den, der sich traut, ist Heilung in Sicht.

Lesen Sie dazu auch: Stuhl-Transplantation: Darmflora reloaded

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

© Alnylam

Pionier der RNAi-Technologie

Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Alnylam Germany GmbH, München
„Forschung ist Teil unserer DNA“ – Onkologische Erkrankungen und Virusinfektionen im Fokus

© Edward Carreon

Unternehmensporträt

„Forschung ist Teil unserer DNA“ – Onkologische Erkrankungen und Virusinfektionen im Fokus

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!