Harninkontinenz häufig komplett beseitigt

LONDON (hsr). Bei Patienten mit hyperaktiver Harnblase nimmt durch die Therapie mit dem neuen Muskarinrezeptor-Antagonisten Solifenacin nicht nur die Miktionsfrequenz pro Tag signifikant ab. Es verringern sich auch Beschwerden wie imperativer Harndrang und Nykturie sowie die Zahl der Inkontinenz-Episoden.

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In einer multizentrischen Studie sind 907 Patienten mit überaktiver Harnblase über zwölf Wochen entweder mit einmal täglich 5 mg oder 10 mg des im vergangenen Jahr in Deutschland als Vesikur® eingeführten Muskarinrezeptor-Antagonisten oder mit Placebo behandelt worden (J Urology 172, 2004, 1919). Primärer Endpunkt der Studie war die Veränderung der durchschnittlichen Miktionsrate über 24 Stunden vom Beginn der Studie bis zum Ende.

Die Ergebnisse: Mit Solifenacin verringerte sich die tägliche Miktionsrate signifikant stärker als mit Placebo im Vergleich zum Ausgangswert: Mit der 5-mg-Dosierung nahm die Miktionsfrequenz über 24 Stunden um durchschnittlich 2,4, mit der 10-mg-Dosierung um 2,8 und mit Placebo um 1,6 ab.

Signifikant vermindert wurden mit beiden Solifenacin-Dosierungen auch die Zahl der Inkontinenz-Episoden sowie der imperative Harndrang, wie Professor Linda Cardozo vom Londoner King‘s College Hospital berichtet. Außerdem: Die Hälfte der Patienten, die zu Beginn der Studie über Harninkontinenz geklagt hatten, war nach zwölf Wochen völlig kontinent. Und: Die Episoden des nächtlichen Wasserlassens nahmen mit 10 mg des Muskarinrezeptor-Antagonisten verglichen mit Placebo signifikant ab.

Der Wirkstoff wurde insgesamt gut vertragen. Knapp acht Prozent der Patienten mit niedriger Solifenacin-Dosis klagten über eine meist leichte Mundtrockenheit, 23 Prozent derjenigen mit der höheren Dosierung und 2,3 Prozent der Patienten mit Placebo.

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