Herzschonende Brustkrebs-Therapie

BERLIN (gvg). Patientinnen mit HER2-positivem Mammakarzinom bekommen bei adjuvanter Therapie mit Docetaxel, Cyclophosphamid plus dem Antikörper Trastuzumab weniger kardiale Ereignisse als bei zusätzlicher Verwendung eines Anthracyclins. Dabei ist die Wirksamkeit der beiden Therapieschemata ähnlich.

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Das legen erste Ergebnisse der BCIRG (Breast Cancer International Research Group) 006-Studie nahe, über die Privatdozent Andreas Schneeweiss von der Universität Heidelberg in Berlin berichtet hat. Die gleichzeitige Therapie von Anthracyclinen und Trastuzumab gilt als problematisch, weil gehäuft kardiale Komplikationen vorkommen.

In der noch laufenden Studie BCIRG 006-Studie wird daher untersucht, ob ein Therapieschema aus Docetaxel (Taxotere®), Trastuzumab und Cyclophosphamid eine Alternative zu Anthracyclin-haltigen Schemata ist.

In der Studie erhalten 3222 Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs mit oder ohne Lymphknotenbefall als adjuvante Therapie entweder das Dreifachschema oder das Anthracyclin Doxorubicin plus Cyclophosphamid gefolgt von Docetaxel mit oder ohne Trastuzumab. "Ziel dieser Studie ist der Nachweis gleicher Effektivität bei geringerer Herzschädigung", so Schneeweiss bei der von Sanofi-Aventis unterstützten Veranstaltung.

Eine erste Auswertung nach 23 Monaten lege nahe, daß das Ziel erreicht werde, betonte Schneeweiss. So hatten ein Prozent der Frauen, die das Anthracyclin-freie Therapieschema erhielten, ein kardiales Ereignis, aber 2,6 Prozent bei Therapie mit Doxorubicin. Signifikant war dieser Vorteil bei der Inzidenz von asymptomatischen und persistierenden Einschränkungen der linksventrikulären Funktion.

Beim krankheitsfreien Überleben habe es dagegen keinen signifikanten Unterschied zwischen den Frauen mit und denen ohne Anthracyclin-haltige Therapie gegeben.

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