EuropaColon

Hilfe für Kranke mit Darmkrebs

Ein neuer Verein will Vorsorge und Therapie bei Darmkrebs verbessern und individualisieren.

Veröffentlicht:

BERLIN. Mit dem Ziel, Patienten, Ärzte und Gesundheitspolitik im Kampf gegen Darmkrebs zu vereinen, hat die neu gegründete deutsche Sektion von EuropaColon ihre Arbeit aufgenommen.

EuropaColon Deutschland e. V. ist die deutsche Tochter der seit zwölf Jahren europaweit aktiven Patientenorganisation EuropaColon, die in 24 Ländern Europas Darmkrebs-Patienten unterstützt und gegenüber der Gesundheitspolitik für deren Interessen eintritt.

Der Verein soll Anlaufstelle für Darmkrebspatienten werden und möchte zu einer besseren, individualisierten Vorsorge und einer optimalen Therapie Betroffener beitragen.

Deutschland habe gegenüber anderen europäischen Ländern Nachholbedarf, heißt es in einer Mitteilung zur Gründung des Vereins. Das betreffe einerseits die eigenverantwortliche Teilnahme an den Vorsorgeprogrammen.

Andererseits fehle aber auch der politische Wille, lange vorliegende Pläne umzusetzen, die Vorsorge schnell und konsequent auf ein organisiertes Screening umzustellen und neue Therapien allen zugänglich zu machen.

Vor allem gehe es jetzt darum, ein risikoadaptiertes Screening einzuführen und Patienten mit metastasiertem Karzinom Zugang zu den besten Therapieoptionen zu eröffnen. Ein Drittel der Darmkrebs-Patienten habe zum Zeitpunkt der Erstdiagnose bereits Metastasen, meist in der Leber.

Von den Erkrankten in Deutschland seien 15 - 20 Prozent familiär vorbelastet, erinnert der Verein in seiner Mitteilung. Für diese Gruppe setzten die Vorsorgeprogramme einfach zu spät an. Viele der Betroffenen erkranken schon lange vor dem 50. Lebensjahr, ab dem die Vorsorge und Früherkennung von den Kassen erstattet wird.

"Wir arbeiten darauf hin, dass Deutschland nun endlich vom opportunistischen zum organisierten Screening übergeht, um die Bevölkerung effektiver vor der tückischen Krankheit zu schützen", erläutert Wolfram Nolte, erster Vorsitzender von EuropaColon Deutschland e. V. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Phase-III-Studie CHALLENGE

Aerobes Training verlängert Leben bei Darmkrebs

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung