Hüftgelenk-Op minimal invasiv und ambulant

BERLIN (miz). Minimal invasives Operieren bewährt sich offenbar auch bei der Hüftendoprothetik: Es beschleunigt die Rehabilitation und senkt dadurch die Kosten. US-amerikanische Chirurgen operieren Hüften sogar schon ambulant, war auf dem Deutschen Orthopädenkongreß in Berlin zu hören.

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Unter minimal invasiver Chirurgie ist nicht nur die Verkürzung des Hautschnitts zu verstehen, sondern ein insgesamt möglichst wenig traumatisierendes Vorgehen. Im Fall der Hüft-endoprothetik kann Muskulatur geschont werden, indem sie nicht durchtrennt, sondern beiseite geschoben wird. Die Folgen eines solchen Vorgehens sind weniger postoperative Schmerzen, ein deutlich verkürzter Klinikaufenthalt und schnellere Rehabilitation.

Dr. Richard Berger aus Chicago hat den Klinikaufenthalt seiner Patienten nach minimal invasiver Prothesenimplantation sogar besonders radikal verkürzt: Er macht den Eingriff ambulant. Die Patienten werden kurz nach Abklingen der Spinalanästhesie mobilisiert und am selben Abend entlassen - nicht ohne zuvor ohne Gehstützen gegangen und sogar Treppen gestiegen zu sein.

Anschließend sollen die Patienten sechs Tage lang kein Auto lenken, nach acht Tagen können sie wieder arbeiten. "Seit Januar 2003 hat bei mir kein Patient nach Hüftendoprothese mehr in der Klinik übernachtet!", sagte der amerikanische Chirurg auf einer Veranstaltung des Unternehmens Zimmer. Häusliche Versorgung nach dem Eingriff hält Berger für ebenso überflüssig wie eine Thromboseprophylaxe - es entsteht keine Thrombose, weil sich der Patient ja bewegt - oder gar eine organisierte Rehabilitation.

Die Vermutung, daß die Patienten in den Vereinigten Staaten die teure Klinik aus finanziellen Motiven so schnell verlassen, wies Berger von sich. Die meisten seien ausreichend versichert.

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