Kommentar zur Grippe-Studie

Impfung mit Imageproblem

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Für Patienten in Kliniken und Pflegeheimen ist ein Grippeausbruch lebensgefährlich. Es sollte daher jede Chance zur Prävention in solchen Einrichtungen genutzt werden. Dazu gehört - außer der Impfung von Risikogruppen - auch der Impfschutz für medizinisches Personal, um das Übertragungsrisiko auf die anvertrauten Patienten zu minimieren.

Dass dabei in Deutschland vieles im Argen liegt, haben Untersuchungen in den vergangenen Jahren zur Genüge gezeigt. Die Grippe-Impfung wird von Menschen in medizinischen Berufen besonders schlecht angenommen und die Impfraten sind zuletzt sogar gesunken: Nur etwa jeder Vierte in Praxis und Klinik hatte 2010 den Schutz; zwei Jahre zuvor war es noch jeder Dritte gewesen.

Ein Grund für die schlechte Akzeptanz der Impfung sind offenbar erhebliche Wissenslücken der Gesundheits-Profis. So hat eine Umfrage unter 563 Menschen mit Medizin-Berufen im vergangenen Jahr ergeben: Nur gut zwei Drittel wussten überhaupt, dass ihnen die Impfung empfohlen wird. Nur 43 Prozent hielten die Impfung für wichtig. Und die Hälfte zweifelte komplett die Schutzwirkung an.

Ohne ein besseres Image wird sich der Grippeschutz in Deutschland nicht verbessern lassen. Hierzu ist deutlich mehr Aufklärung nötig.

Lesen Sie dazu auch: Grippe: Weniger Tote in Heimen mit gut geimpften Pflegern

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Ist eine Grippe-Impfung sinnvoll bei einem immunsupprimierten über 60-Jährigen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus