WHO meldet

Indische Corona-Variante in mehr als 40 Ländern erfasst

Mit der indischen Corona-Variante gibt es jetzt vier Mutanten, die von der WHO als „besorgniserregend“ eingestuft werden. Potenziell bedrohliche Varianten werden von der WHO in zwei Kategorien einteilt.

Veröffentlicht: | aktualisiert:

Genf. Die zunächst in Indien entdeckte Corona-Variante B.1.617 ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen in mehr als 40 Ländern nachgewiesen worden. Mehr als 4500 analysierte Gensequenzen aus 44 Ländern seien B.1.617 zugeordnet worden, zudem lägen Meldungen über Nachweise aus fünf weiteren Ländern vor, teilte die Behörde in Genf am Dienstag mit. Am Montag hatte die UN-Behörde die Variante als „besorgniserregend“ eingestuft. Zuvor hatte die WHO nur zunächst in Großbritannien, Südafrika und Brasilien erfasste Varianten so bezeichnet.

Potenziell bedrohliche Varianten von SARS-CoV-2 werden von der WHO in zwei Kategorien einteilt: Varianten unter Beobachtung („variants of interest“, VOI) sowie besorgniserregende Varianten („variants of concern“, VOC). Letztere sind nachweislich ansteckender, schwerer bekämpfbar und/oder führen zu schwereren Krankheitsverläufen.

Es gebe Hinweise auf höhere Übertragungsraten bei B.1.617, eine rasche Verbreitung in mehreren Ländern sei beobachtet worden, hieß es von der WHO. Ob die Wirksamkeit von Impfstoffen oder Medikamenten bei der Mutante eingeschränkt sei, sei noch unklar. Erste Ergebnisse von Laborstudien deuteten auf eine „mäßige Verringerung der Neutralisierung durch Antikörper“ hin. Inwiefern das tatsächlich Auswirkungen etwa auf die Wirkung von Impfstoffen und Medikamenten und das Risiko für erneute Infektionen hat, lässt sich aber noch nicht gesichert sagen. DAs RKI wertet erste Daten aus Laborexperimenten dahingehend, dass die Wirksamkeit von Impfstoffen wohl „nicht substanziell beeinträchtigt“ sei, heißt es.

Bisher nur wenige B.1.6.17-Mutanten in Deutschland

Außerhalb Indiens meldete bislang Großbritannien die höchste Anzahl an Infektionen mit der Variante B.1.617. Auf sehr niedrigem Niveau beobachtet das Robert Koch-Institut (RKI) auch in Deutschland einen wachsenden Anteil der in Indien entdeckten Corona-Variante.

Die neu als besorgniserregend eingestufte Mutante B.1.617 sei bisher allerdings nur in wenigen Proben nachgewiesen, „aber ihr Anteil stieg in den letzten Wochen stetig an“, heißt es in einem RKI-Bericht vom Mittwochabend. Ihr Anteil an den untersuchten Proben beträgt demnach weniger als zwei Prozent (Untervariante B.1617.1: 0,6 Prozent; B.1617.2: 0,9 Prozent). Das RKI betont, dass die absoluten Zahlen der Nachweise in der Woche vom 26. April bis 2. Mai lediglich im zweistelligen Bereich lägen: bei gut 30. (dpa)

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