Infekte schaden der Entwicklung von Frühchen

CHICAGO (ddp). Infektionen in den ersten 120 Tagen im Leben eines Frühchens führen häufig zu verzögerter körperlicher oder geistiger Entwicklung oder zu Behinderungen. Das Risiko ist unabhängig davon, wo im Körper die Infektion auftrat.

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Das ergab eine Untersuchung von rund 6000 Frühchen, die bei ihrer Geburt nur zwischen 400 und 1000 Gramm wogen. Über die Ergebnisse berichten Dr. Barbara Stoll aus Atlanta und ihre Kollegen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "JAMA" (2004, 292).

Zwei von drei Frühgeborenen mit extrem niedrigem Gewicht hatten während ihrer Zeit im Krankenhaus mindestens eine Infektion. Von diesen Babys hatten knapp die Hälfte im Alter von 18 bis 22 Monaten Behinderungen wie Lähmungen, Sehschwächen oder Hörschäden. Dagegen entwickelte nur knapp ein Drittel der Frühchen ohne eine Infektion im Krankenhaus eine Behinderung. Die Frühchen mit Infektionen schnitten zudem häufiger schlecht bei Tests für die geistige Entwicklung und die motorischen Fähigkeiten ab.

Die leichtgewichtigen Frühgeborenen gelten zwar insgesamt als eine Risikogruppe. Bislang sei jedoch weder das Ausmaß der Gesundheitsprobleme der Frühchen noch die Bedeutung von Infektionen dabei bekannt gewesen, so Stoll. Eine weitere Studie soll jetzt zeigen, wie Infektionen bei den Frühchen verhindert werden können.

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