Inhalierbares Insulin belastet die Lunge offenbar nur wenig

MÜNCHEN (grue). Die Behandlung von Diabetikern mit dem neuen, inhalierbaren Insulin belastet offenbar nicht die Atemwege. Die Lungenfunktion fällt meist nur geringfügig ab, und es gibt keine Hinweise auf eine Lungenfibrose oder ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko.

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Darauf hat Professor Claus Vogelmeier von der Universität Marburg auf einer Veranstaltung des Unternehmens Pfizer hingewiesen. Eingehende Untersuchungen zur Lungensicherheit seien für das inhalierbare Insulin Exubera® unerläßlich, weil es noch keine Erfahrungen mit der Inhalation von Proteinen gebe.

In Studien wurde das inhalierbare Humaninsulin bei mehr als 3500 Typ-1- und Typ-2-Diabetikern bis zu sieben Jahre untersucht. Danach erhöht eine solche Behandlung nicht das Risiko für eine Lungenfibrose oder Krebs, sagte Vogelmeier beim Kongreß der European Respiratory Society. Zwar verringerten sich Lungenfunktionswerte in den ersten beiden Therapiewochen geringfügig, dahinter steckten aber keine strukturellen Veränderungen.

    Trockener Husten läßt im weiteren Verlauf der Behandlung nach.
   

Dennoch solle die Lungenfunktion anfangs zweimal im Abstand von sechs Monaten spirometrisch überprüft werden, so Vogelmeier. Danach finden die Kontrolluntersuchungen je nach Lungenfunktion in größeren Abständen statt. Es gibt klare Vorgaben, bei welchen Werten die Therapie abgebrochen werden muß.

Häufigste unerwünschte respiratorische Wirkung der neuartigen Insulintherapie ist ein trockener Husten, der aber im weiteren Verlauf der Behandlung nachläßt. Etwa drei Prozent der Patienten entwickeln eine Dyspnoe. Für Raucher kommt eine Behandlung mit inhalativem Insulin nicht in Frage, weil sie das Hormon zu stark absorbieren.

Starkes Passivrauchen kann die Wirkstoffaufnahme über die Lunge verringern und erfordert unter Umständen eine Dosisveränderung. Insgesamt werde die inhalative Insulintherapie jedoch gut akzeptiert, so der Marburger Pneumologe.

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