Initiative der Lipid-Liga soll Infarkt-Prävention stärken

MÜNCHEN (sto). Bei Patienten mit hohem KHK-Risiko müssen für das LDL-Cholesterin Zielwerte von unter 100 mg/dl erreicht werden. Dafür hat jetzt die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen, die DGFF Lipid-Liga, eine Initiative gestartet.

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In praktisch allen Leitlinien und im weltweit anerkannten US-National Cholesterol Education Programm sei für Patienten mit hohem Herzinfarkt-Risiko wie KHK-Patienten oder Diabetiker ein Zielwert für das LDL-Cholesterin unter 100 mg/dl festgelegt, erinnerte der Vorsitzende der DGFF Lipid-Liga, Professor Achim Weizel, bei einer Pressekonferenz in München.

Aber in Deutschland würden Ärzte und Patienten durch fragwürdige Analysen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zum Stellenwert der Statine in der Sekundärprävention bei der Therapie erheblich verunsichert, sagte Weizel. Das gefährde die Prävention.

Mit ihrer Initiative 2006 "LDL Unter Hundert - Das Ziel für alle KHK- und Diabetespatienten" will die Lipid-Liga deshalb jetzt verstärkt über den Zusammenhang zwischen erhöhten LDL-Cholesterinwerten und kardiovaskulärer Morbiditäts- und Mortalitätsrate aufklären.

Es gebe keinen Zweifel, daß erhöhte LDL-Werte ein ursächlicher Faktor für atherogene Erkrankungen sind, betonte Professor Winfried März von der Universität Graz. Daß erhöhtes Cholesterin und LDL-Cholesterin mit dem erhöhtem Risiko für Atherosklerose, KHK und Herzinfarkt korrelieren, sei durch viele große Studien belegt, erinnerte März.

So hat die Meta-Analyse der Cholesterol Treatment Trialists (The Lancet 366, 2005, 1267) mit 14 prospektiven Statin-Interventionsstudien und über 90 000 Teilnehmern belegt, daß pro Senkung des LDL-Cholesterins um 39 mg/dl die Inzidenz von koronaren Symptomen, Revaskularisierungen der Koronarien und Schlaganfällen zusammengefaßt um 21 Prozent reduziert wird.

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