Inkontinenz nach dem Schlaganfall wird noch immer unterschätzt

MANNHEIM (gvg). Fast jeder zweite Schlaganfall-Patient leidet unmittelbar nach dem Ereignis eine Zeitlang an Harninkontinenz. Mittelfristig bleibt das Symptom für jeden dritten Patienten ein Problem.

Veröffentlicht:

Diese Zahlen wurden bei der Europäischen Schlaganfallkonferenz in Mannheim genannt. Sie stammen aus der Kopenhagener Schlaganfallstudie, in der 1200 Patienten mit Schlaganfall sieben Jahre lang nachbeobachtet wurden. Unmittelbar nach dem Ereignis habe jeder zweite Patient eine vollständige oder teilweise Harninkontinenz. Nach einem halben Jahr sei dies noch bei etwa jedem Fünften der Fall, berichtete der dänische Arzt Dr. Tom Olsen, einer der Studienleiter.

Der Grund für diesen relativen Rückgang der Häufigkeit seien vor allem Todesfälle in den ersten sechs Monaten. Danach allerdings steige die Inkontinenzrate kontinuierlich, und zwar bis auf etwa ein Drittel der Patienten sieben Jahre nach dem Ereignis.

"Diese Zahlen liegen höher als wir dachten", so Olsen in Mannheim. Außer der Schwere des Schlaganfalls seien vor allem hohes Alter, weibliches Geschlecht und besonders ein Diabetes mellitus statistisch mit einem erhöhten Inkontinenz-Risiko nach einem Schlaganfall korreliert.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Deutsche Analyse

Vorhofflimmern: Antikoagulation vor Schlaganfall von Vorteil

Kasuistik

Schlaganfall durch wandernde A. carotis interna

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus