Insulinresistenz durch gestörten Fettabbau?

NEW HAVEN (ple). Die periphere Insulinresistenz in den Skelettmuskeln von Menschen, deren Eltern Typ-2-Diabetiker sind, ist offenbar mit einem fehlgeleiteten Fettstoffwechsel in den Myozyten assoziiert. Eine Therapie könnte die mit Glitazonen sein, denn sie können diesen Defekt beheben.

Veröffentlicht:

Möglicherweise beruht die Fehlregulation auf einem mitochondrialen Defekt, wie Untersuchungen bei Gesunden mit Insulinresistenz ergeben haben. Die Störung könnte somit auch in den insulinausschüttenden Betazellen des Pankreas vorliegen. Wie die Forscher herausgefunden haben, lag der Lipidgehalt in den Myozyten von insulinresistenten Probanden um fast 80 Prozent höher als bei gesunden Kontrollpersonen (NEJM 350, 2004, 664) - das Fett wird einfach nicht abgebaut.

Die Ergebnisse der Untersuchungen ließen auf einen kausalen Zusammenhang zwischen dem gestörten Fettmetabolismus und der Insulin-Resistenz schließen, so die Forscher. Der gestörte Fettmetabolismus beruht auf einer verminderten oxidativen Phosphorylierung und diese möglicherweise insgesamt auf einem Mangel an Mitochondrien.

Die oxidative Phosphorylierung als wichtiger Schritt im Fettstoffwechsel der Zelle bietet sich also offenbar als Angriffspunkt für Prävention und Therapie bei gestörtem Zuckerstoffwechsel an.

Glitazone verbessern bekanntlich die Insulinsensitivität, indem sie mit dem Zellkern-Rezeptor PPAR-gamma in Wechselwirkung treten. Sie beeinflussen darüber hinaus möglicherweise dadurch den Fettstoffwechsel, indem sie ein Gen aktivieren, das für den Fettabbau unerläßlich ist.

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Der hypogonadale Patient in der Hausarztpraxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin

Große retrospektive Kohortenstudie

NAION-Risiko durch Semaglutid: Therapieindikation wohl bedeutsam

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Lesetipps
Ein junger Fuchs im Wald

© Thomas Warnack/dpa

Alveoläre Echinokokkose

Fuchsbandwurm-Infektionen sind wohl häufiger als gedacht

Schema einer Messung der minimalen Resterkrankung bei Patienten und Patientinnen mit akuter lymphatischer Leukämie, akuter myeloischer Leukämie, chronischer myeloischer Leukämie oder mit multiplen Myelom

© freshidea / stock.adobe.com

Messbare Resterkrankung

Muss man wirklich auch die letzte Krebszelle eliminieren?