Uniklinik Frankfurt
Insulinsignale und Gehirn: Studienteilnehmer gesucht
Forscher in Frankfurt am Main wollen herausfinden, wie sich zerebrale Erkrankungen auf veränderte Insulinsignale zurückführen lassen und wie dies mit körperlichen Krankheiten in Verbindung steht.
Veröffentlicht:Frankfurt/Main. Mithilfe einer mHealth-App untersuchen Forscher an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Uniklinikum Frankfurt das Zusammenspiel von Ernährung, körperlicher Aktivität und Hirnleistung bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. Für die Studie werden sowohl Personen mit Prädiabetes und Typ-2-Diabetes als auch gesunde Teilnehmer gesucht.
Das auf fünf Jahre angelegte EU-Projekt PRIME (Prävention und Behandlung von Insulin – Multimorbidität in Europa) will herausfinden, wie sich zerebrale Erkrankungen auf veränderte Insulinsignale zurückführen lassen und wie dies mit körperlichen Krankheiten in Verbindung steht, meldet das Uniklinikum Frankfurt.
Rückmeldung zu Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten
Die Studienteilnehmer erhalten einen Einblick in ihr ambulantes Glukoseprofil und ausführliche Rückmeldung zu ihren Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten. Für möglichst genaue Untersuchungsergebnisse misst zum Beispiel ein Beschleunigungssensor die Bewegungsdaten über die App movisens xs.
Gleichzeitig erfasst die mHealth-App Daten zur Ernährung, zum Stressempfinden, zur momentanen Stimmung und zur kognitiven Leistung. Dies tut sie anhand von Abfragen mehrmals pro Tag über eine Woche bei 80 Patienten mit Prädiabetes und Diabetes sowie bei 80 gesunden Studienteilnehmern.
Ergänzt wird die App durch den Einsatz eines Blutzuckersensors – Freestyle Libre Pro – des Unternehmens Abbott.Der Sensor ermöglicht mittels kontinuierlichen Glukosemonitorings Einblicke in die täglichen Blutzuckerschwankungen.
Daten von Diabetikern und Gesunden vergleichen
Ebenfalls berücksichtigt werden die Auswirkungen von Alter, Geschlecht, sozioökonomischem Status und Krankheitswerten. Die erfassten Daten von Diabetikern werden mit den Ergebnissen von gesunden Studienteilnehmern verglichen.
Dank der Berücksichtigung solch facettenreicher Faktoren wie Blutzucker, Bewegung oder Ernährung könnten die Wirkzusammenhänge von Störungen des Körpers auf das Gehirn aufgedeckt werden, heißt es in der Mitteilung. Deren Verständnis soll es ermöglichen, gezielte Interventions- beziehungsweise Verhaltensanpassungsprogramme für Patienten mit Typ-2-Diabetes zu entwickeln. (eb)
Bis März 2023 gibt das Studienteam Infos für Interessierte unter: prime@kgu.de oder telefonisch unter 069 6301 86240.