Ist HDL bei Alten niedrig, nützt Statin viel

GLASGOW (ner). Bei Menschen über 70 Jahren, die für eine Statintherapie in Frage kommen, sollte man sich eher am HDL-Wert im Serum als am LDL-Wert orientieren. Denn in dieser Patientengruppe profitierten vor allem jene mit HDL-Werten unter dem Normwert von 45 mg/dl, sagt Professor Chris J. Packard aus Glasgow in Schottland.

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Therapieleitlinien, die vor allem auf das LDL fokussieren, seien auf alte Menschen wohl nicht anwendbar, schreiben Packard und seine Kollegen (Circulation 112, 2005, 3058). Denn das Ausgangs-LDL habe bei über 70jährigen keine Auswirkungen auf die Herzinfarkt- oder Schlaganfall-Rate sowie auf die Sterberate.

Die Internisten hatten 5800 Frauen und Männer mit hohem Risiko für eine koronare Herzkrankheit (Hypertonie, Rauchen, Diabetes, Gesamt-Cholesterinwerte 160 bis 360 mg/dl) und einem Alter von 70 bis 82 Jahren in der PROSPER-Studie mit Pravastatin oder Placebo behandelt (PROSPER steht für Prospective Study of Pravastatin in the Elderly at Risk).

Dabei erwies sich der HDL-Wert als sicherer Prädiktor dafür, ob die Patienten Nutzen aus der Statinbehandlung zogen oder nicht. Teilnehmer mit den niedrigsten HDL-Werten hatten im Vergleich zu denen mit den höchsten ein doppelt so hohes Risiko für koronarvaskuläre Symptome. Bei Patienten mit einem HDL unter 45 mg/dl führte die Pravastatin-Therapie zu einer besonders hohen relativen Risikoreduktion von 33 Prozent im Vergleich zu Placebo (21 Prozent versus 14 Prozent).

Bei HDL-Werten darüber ergab sich kein therapeutischer Nutzen. Der LDL-Wert korrelierte dagegen nicht mit den koronaren Ereignissen und weder die Veränderung des LDL noch das Erreichen definierter Therapieziele hatte Einfluß auf das vaskuläre Risiko.

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