Ist weltweit künftig mehr HPV-Prävention möglich?

Schon zwei Dosen eines HPV-Impfstoffs könnten wirksam sein. Das hätte vor allem für arme Länder Vorteile.

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BETHESDA (hkj). Eine Impfung gegen humane Papilloma-Viren (HPV) erfolgt üblicherweise mit drei Impfdosen binnen sechs Monaten. Dass auch schon zwei Dosen ähnlich effektiv sein können, hat jetzt eine Studie ergeben.

Das hätte vor allem für Entwicklungsländer Vorteile, denn mehr Frauen könnten vor Zervixkrebs geschützt werden. Schließlich treten 85 Prozent aller Neuerkrankungen an Gebärmutterhalskrebs in Entwicklungsländern auf.

Nicht alle Studienteilnehmerinnen bekamen die geplanten drei Impfdosen

Im Rahmen einer laufenden Studie des National Cancer Instituts (NCI) erhielten über 7000 Frauen in Costa Rica entweder den HPV-Impfstoff Cervarix® oder einen Hepatitis-A-Impfstoff (Kontrollgruppe).

Aus Gründen wie zum Beispiel Schwangerschaft oder einer Indikation zur Kolposkopie bekamen nicht alle Frauen die geplanten drei Impfdosen: 802 Frauen erhielten zwei Dosen und 384 Frauen nur eine Dosis des HPV-Impfstoffs.

Regelmäßige Nachuntersuchungen

Über einen Zeitraum von vier Jahren fanden regelmäßige Nachuntersuchungen bei den Studienteilnehmerinnen statt. Primärer Fokus der Studie war eine persistierende Infektion mit den HPV-Typen 16 oder 18.

Innerhalb des Beobachtungszeitraums boten zwei Impfdosen einen ähnlichen Schutz vor persistierenden Infektionen mit HPV 16 und 18 wie drei Dosen (Journal of the National Cancer Institute 2011; online 9. September).

Auch für entwickelte Länder hätten zwei Dosen Vorteile: Denn in den USA komplettiert nur jedes dritte der 13- bis 17-jährigen Mädchen, welches eine erste Impfdosis erhalten hat, alle drei Impfungen.

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