Jugendlichen fehlt oft Pertussis-Impfung

BERLIN (hub). Die Impfraten gegen Pertussis sind besonders bei älteren Kindern und Jugendlichen ungenügend. So ist im Westen jeder zweite 14- bis 17-Jährige ungeimpft.

Veröffentlicht:
Jugendlichen fehlt oft Pertussis-Impfung.

Jugendlichen fehlt oft Pertussis-Impfung.

© Foto: Klaro

Zu dem Ergebnis kommt eine Auswertung des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Vor allem in den alten Bundesländern gibt es deutliche Defizite bei der Keuchhusten-Impfung: Von den 11- bis 13-Jährigen sind 22 Prozent nicht gegen Pertussis geimpft, in den neuen Bundesländern sind das nur 6 Prozent (Epid Bull 27, 2008, 213). Besonders deutlich ist der Unterschied bei 14- bis 17-Jährigen. 57 Prozent dieser Altersgruppe sind im Westen ungeimpft, im Osten nur 8 Prozent. Bei Kindern bis zu einem Alter von sechs Jahren gibt es keine Unterschiede.

Parallel dazu nehmen die Erkrankungszahlen zu, belegen Daten aus vier der fünf neuen Bundesländer. Wurden 2002 etwa 30 Erkrankungen pro 100 000 der 10- bis 14-Jährigen gemeldet, waren es 2007 etwa 160 auf 100 000 - mehr als fünfmal so viel. Auch bei Säuglingen und Kleinkindern unter einem Jahr gibt es mehr Erkrankungen. Von 2002 bis 2007 wurde eine Zunahme von 18 auf 66 pro 100 000 beobachtet - fast eine Vervierfachung.

Für eine Auffrischimpfung bei Vorschulkindern und Jugendlichen sei jeder für diese Altersgruppe zugelassene Impfstoff mit reduziertem Pertussis-Antigengehalt (ap) geeignet, etwa ein dTap- oder dTap-Polio-Impfstoff, heißt es in dem Artikel. Für die Grundimmunisierung bisher ungeimpfter älterer Kinder ist keine Vakzine zugelassen. Eine aktuelle Studie habe gezeigt, dass eine Injektion mit einem dTap-Impfstoff bei über 10-jährigen Ungeimpften ohne Pertussis-Anamnese zu ähnlichen Immunantworten führe wie bei als Säugling grundimmunisierten Kindern.

Mehr zum Thema

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Marktforschung

Bundesbürger so impfskeptisch wie noch nie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Austausch notwendig

KBV rät dringend: Jetzt Ersatz für ältere Konnektoren beschaffen

Stellungnahme der American Academy of Sleep Medicine

Schläfrige Patienten: Müdigkeitsanamnese auf keinen Fall verschlafen

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?

Lesetipps
Blutdruckmessung eines Mannes der auf seinem Bett liegt und schläft.

© Drazen Zigic / Getty Images / iStock

Mehr kardiale Ereignisse

Herzinsuffizienz: Niedriger nächtlicher Blutdruck von Nachteil

Ein Patient, bei dem Hidradenitis suppurativa unter den Achseln diagnostiziert wurde, mit sichtbaren roten, schmerzhaften Fisteln.

© Lea / stock.adobe.com

Hidradenitis suppurativa

Wie Acne inversa erkannt und behandelt wird

Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen